Nachhaltigkeitspreis übergeben


Gruppenfoto der Preisträger und Laudatoren (v.l.): Susanne Horn (Generalbevollmächtigte Neumarkter Lammsbräu), Jan Plagge (Bioland), Thomas Jorberg (GLS-Bank), Manja Rupprecht (Bluepingu e.V.), Marin Glöckner (Green City), Prof. Jürgen Tautz (Julius-Maximilians-Universität Würzburg), Dr. Franz Ehrnsperger (Inhaber Neumarkter Lammsbräu), Karl Ludwig Schweisfurth, ein Vertreter der Schäfflertanzgruppe der Neumarkter Lammsbräu, Franz Alt, Prof. Karl Ganser und Hemma Ehrnsperger


Die Schäfflertanzgruppe der Neumarkter Lammsbräu.
Foto:Archiv
NEUMARKT. Der Nachhaltigkeitspreis der Neumarkter Lammsbräu geht in der Sparte "Mitarbeiter" heuer an die eigene Schäfflertanzgruppe.

Ehrenpreisträger wird Karl Ludwig Schweisfurth (82), der frühere Chef von "Herta"-Wurst und Gründer der ökologischen "Herrmannsdorfer Landwerkstätten".

Am Donnerstag-Abend wurde der angesehende Nachhaltigkeitspreis in den verschiedenen Sparten in einer Feierstunde in der Neumarkter Residenz übergeben.


Der Nachhaltigkeitspreis
"Unser Nachhaltigkeitspreis ist nicht nur Auszeichnung und Förderung für die Preisträger. Er ist auch ein Wegweiser für alle anderen, indem er auf Vorbilder aufmerksam macht und dazu aufruft, es ihnen nachzutun", sagte Dr. Franz Ehrnsperger, Inhaber der Neumarkter Lammsbräu. Der Nachhaltigkeitspreis der Okö-Brauerei wurde heuer zum 12. Mal und in fünf Kategorien verliehen. Aus 106 Bewerbungen hat die Jury engagierte Menschen und Organisationen ausgewählt, die einen Beitrag zu besseren Umwelt- und Lebensbedingungen leisten, hieß es. Der Preis ist jeweils mit 2000 Euro dotiert.

Der zusätzlich verliehene Ehrenpreis geht dieses Jahr an einen Revolutionär in der Lebensmittelerzeugung und -vermarktung: Karl Ludwig Schweisfurth (82) verkaufte 1984 sein Wurst-Unternehmen "Herta" und wagte den Neuanfang. In einzigartiger Pionierarbeit gründete er östlich von München die ökologischen "Herrmannsdorfer Landwerkstätten", heißt es in der Jury-Würdigung. Der Pionierbetrieb der natürlichen, artgerechten und nachhaltigen Lebensmittelherstellung habe das Ziel, die Erzeuger und Verbraucher von "Lebens-Mitteln" wieder zusammenzubringen. Auch heute noch (unter der Führung seines Sohnes Karl Schweisfurth) stünden handwerkliche Qualität, regionale Strukturen, Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und faire Preise im Vordergrund.

Karl Ludwig Schweisfurth gründete 1985 zudem die Schweisfurth-Stiftung, die sich der Entwicklung und Förderung dieser Themen widmet.

Die weiteren Preisträger 2013: Verliehen wurden die Preise am Abend in den Festsälen der Neumarkter Residenz. Unter den Laudatoren fanden sich renommierte Nachhaltigkeits-Protagonisten wie der "Journalist und Vorkämpfer für erneuerbare Energien" Franz Alt, Bioland-Präsident Jan Plagge und der Ökobanker Thomas Jorberg (Vorstand der GLS-Bank).

Die Jury wählte die prämierten Projekte in einem mehrstufigen Auswahlverfahren aus und bestand aus Prof. Dr. Volker Stahlmann i.R. (Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg), Prof. Dr. Maximilian Gege (Vorstandsvorsitzender B.A.U.M.), Prof. Dr. Hubert Weiger (Vorsitzender BUND), Ilona Jerger (Umweltjournalistin und Buchautorin) und Susanne Horn (Generalbevollmächtigte Neumarkter Lammsbräu).

Der Nachhaltigkeitspreis der Neumarkter Lammsbräu wurde erstmals im Jahr 2002 verliehen. Er ging aus dem Deutschen Umweltpreis hervor, den Lammsbräu-Inhaber Dr. Franz Ehrnsperger 2001 erhielt. Das Preisgeld investierte der Unternehmer in eine neue Flaschenwaschanlage, die weniger Energie und Wasser verbraucht. Das dadurch gesparte Geld stiftet er seitdem den Preisträgern des Nachhaltigkeitspreises – insgesamt jährlich 10.000 Euro.

Bislang wurden 47 Projekte in den Kategorien Privatpersonen, Organisationen und Unternehmen, Medienvertreter und Lammsbräu-Mitarbeiter ausgezeichnet. Der Lammsbräu-Nachhaltigkeitspreis ist einer der bedeutendsten Nachhaltigkeitspreise in Deutschland.

Mit dem "Lämmchen" prämiert die Neumarkter Lammsbräu Projekte, die alle Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen, die aber bisher von der Öffentlichkeit wenig beachtet werden. Der Preis soll engagierten Menschen somit nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Aufmerksamkeit bringen und zur Nachahmung anregen.

Der Ehrenpreis hingegen wird undotiert an Persönlichkeiten und Querdenker vergeben, sich in herausragender Weise für die Kultur der Nachhaltigkeit einsetzen und andere Menschen mitziehen. Bisherige Ehrenpreisträger sind Bischof Dr. Gregor Maria Hanke, Gräfin Sonja Bernadotte (+), Prof. Dr. Klaus Töpfer, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Peter Maffay sowie Beate Seitz-Weinzierl und Hubert Weinzierl.
04.07.13
Neumarkt: Nachhaltigkeitspreis übergeben
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