Zufriedene Handwerker
37 Prozent der Betriebe im Bauhautgewerbe und 36 Prozent
im Ausbaugewerbe meldeten mehr Aufträge
Foto: Kadmy-Fotolia
NEUMARKT. Positive Erwartungen haben sich bestätigt, heißt es im jetzt vorgestellten Konjunkturbericht des Handwerks zum zweiten Quartal.
Vor allem das im Landkreis Neumarkt stark vertretene Baugewerbe freut sich nach dem "Frühlingserwachen" über mehr Aufträge als im Vorjahr.
"Die ostbayerischen Handwerksbetriebe äußerten im ersten Quartal des Jahres positive Erwartungen und großes Vertrauen in die künftige Konjunktur", so Hans Pschorn, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerksammer Niederbayern-Oberpfalz. "Diese Erwartungen sind im zweiten Quartal nun erfüllt worden." Die Betriebsauslastungen seien durchweg sehr gut. Das Handwerk weise eine solide konjunkturelle Lage auf, wie man im aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz lesen kann.
Trotz der aktuell guten Lage würden die weiter wachsende Energie- und Rohstoffpreise jedoch die Erträge belasten. Darüber hinaus werde es immer schwieriger, die erforderlichen Fachkräfte und Auszubildenden zu gewinnen. Die Bewältigung des demographischen Wandels werde für die Leistungsfähigkeit des Handwerks in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein.
Die Auftragseingänge sind im zweiten Quartal deutlich angestiegen. 30 Prozent der Betriebe meldeten gestiegene Aufträge, ebenso wie im Vorjahr. Der Anteil der Betriebe, die gesunkene Auftragseingänge angaben, ist von 33 Prozent im Vorquartal auf 19 Prozent zurückgegangen.
Nach einem langen Winter war das Frühlingserwachen saisonbedingt vor allem im Baugewerbe spürbar: 37 Prozent der Betriebe im Bauhautgewerbe und 36 Prozent im Ausbaugewerbe meldeten mehr Aufträge. Aber auch bei den Betrieben im Kraftfahrzeuggewerbe schlug sich die Frühjahrsbelebung nieder: fast ein Viertel der Betriebe sprachen von gestiegenen Auftragseingänge – im letzten Jahr waren das nur elf Prozent. Ein Fünftel der Kfz-Betriebe konnte außerdem "höhere Verkaufspreise durchsetzen".
Optimismus sei angesagt: das ostbayerische Handwerk schätzt laut Befragung die zukünftige Wirtschaftslage nach wie vor sehr positiv ein. 87 Prozent der Betriebe gehen davon aus, dass die Auftragseingänge mindestens auf diesem hohen Niveau bleiben. 94 Prozent rechnen mit gleichbleibenden oder höheren Verkaufspreisen.
Inwieweit die Hochwasser-Katastrophe in Ostbayern Einfluss auf die Handwerkskonjunktur nimmt, werde sich im nächsten Quartal zeigen. Das Hochwasser sei zwar zurückgegangen, die Schäden bleiben jedoch. Auch die Produktion ist vielerorts vollständig zum Erliegen gekommen. Dennoch wirke der Wiederaufbau wie ein Konjunkturmotor. Vor allem die Baubranche könne auf Aufträge aus den Flutgebieten hoffen.
16.07.13
Neumarkt: Zufriedene Handwerker