70 Prozent nutzten Kurzarbeit


Rund 70 Prozent der Innungsbetriebe haben im Winter Saison-
kurzarbeit genutzt
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NEUMARKT. Das Bau-Handwerk im Landkreis sieht wenigstens zum Teil bei sich den Grund für die niedrige Arbeitslosigkeit im Raum Neumarkt.

Rund 70 Prozent der Innungsbetriebe hätten im Winter Saisonkurzarbeit genutzt und auf witterungsbedingte Kündigungen verzichtet.


Nach Angabe der Bauinnung Neumarkt ist die bundesweit niedrige Winterarbeitslosigkeit am Bau im Winter 2012/2013 als ein weiteres Zeichen hin zur ganzjährigen Beschäftigung am Bau zu bezeichnen. Im letzten Winter war zwar ein leichter Anstieg mit durchschnittlich 115.000 Arbeitslosen am Bau im Vergleich zur Winterperiode 2011/2012 (damals 107.000) zu verzeichnen, jedoch war der Winter auch deutlich länger und härter als der davor.

Hauptursache der bereits seit dem Jahr 2006 (im Winter 2005/2006 waren es durchschnittlich noch 300.000 Bauarbeitslose) kontinuierlich und deutlich gesunkenen Arbeitslosenzahlen im Bauhauptgewerbe ist die damals durch die Bemühungen der Bauverbände erfolgte Einführung der Saisonkurzarbeit, hieß es.

Die aktuellen Arbeitslosenzahlen seien ein erfreulich niedriges Ergebnis, das sich gerade auch das Bauhandwerk, in dem 75 Prozent der Arbeitnehmer der Bauwirtschaft beschäftigt sind, "auf die Fahnen schreiben darf", sagte Innungsobermeister Alois Scharpf. Einen großen Anteil an diesem Erfolg habe auch das Bauhandwerk vor Ort, das bekanntlich von den winterbedingten Einflüssen weit mehr als andere Regionen in Deutschland betroffen sei.

Nach Innungsangaben profitiere auch die Sozialversicherung und damit die Allgemeinheit von dieser positiven Entwicklung am Bau. "Durch die Einführung der Saisonkurzarbeit wurde die Arbeitslosenversicherung bereits im ersten Jahr nach der Einführung um satte 321 Millionen Euro entlastet", sagte der Geschäftsführer der Neuamrkter Kreishandwerkerschaft, Sebastian Meckl.

Kurzarbeit am Bau sei für die Arbeitslosenversicherung deutlich kostengünstiger als Arbeitslosigkeit. Diese jährliche finanzielle Entlastung dürfte aktuell wegen der weiter gesunkenen Zahl der Bauarbeitslosen noch deutlich zugenommen haben. Im Landkreis Neumarkt nutzen etwa 70 Prozent der Innungsbetriebe die Möglichkeit der Saisonkurzarbeit und verzichten trotz anfallender betrieblicher Mehrkosten ganz oder zum Teil auf winterbedingte Kündigungen, sagte Meckl.

Baubetriebe "und vor allem Innungsbetriebe" würden damit soziale Verantwortung beweisen, hieß es. Heutzutage sei eine ganzjährige Beschäftigung und ein sicherer Arbeitsplatz unbedingt notwendig.

Auch wenn dies unterm Strich auf den ersten Blick für den Betrieb mehr koste: die dadurch gesteigerte Attraktivität der Baubetriebe als Ausbildungsbetriebe für junge Menschen und die dadurch steigende Motivation der Mitarbeiter kompensiere diese Mehrkosten, hieß es.

Die Bauinnung appellierte in einer Pressemitteilung an die Bauarbeitgeber und -nehmer im Landkreis, "den beschrittenen Erfolgsweg gemeinsam weiter zu beschreiten und dies wenn möglich durch weiteren Aufbau von zusätzlichen Arbeitsstunden im Sommer zur Überbrückung von Arbeitsausfällen im Winter zu unterstützen".
28.07.13
Neumarkt: 70 Prozent nutzten Kurzarbeit
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