"Luftbrücke" nach Hohenfels
NEUMARKT. US-Army und deutsche Fluzgsicherungen arbeiten an einer "Drohnen-Luftbrücke" zwischen den Truppenübungsplätzen Hohenfels und Grafenwöhr.
Das geht aus einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums hervor.
Das Thema schlug hohe Wellen, nachdem
neumarktonline im Juli über eine entsprechende Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Reinhold Strobl
berichtet hatte. Daß der Raum zwischen Grafenwöhr und Hohenfels Übungsgebiet der Amerikaner für die Drohnen wird, wäre wahrscheinlich heute noch nicht bekannt, wenn er nicht davon Wind bekommen hätte, erklärte jetzt Strobl.
"Ich finde das schon als merkwürdige Informationspolitik, wenn weder die US-Army noch staatliche Stellen von sich aus die Bevölkerung informieren", erklärte der Politiker. Einen Tag nach der Veröffentlichung in
neumarktonline hatte sich Strobl an Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maiziere gewandt, von dem bis heute aber keine Antwort vorliegt. "Eine richtige Information der Bevölkerung durch die US-Army läßt ebenfalls auf sich warten", bedauert Strobl.
Allerdings hat der Abgeordnete mit Schreiben vom 29. Juli eine Antwort von Staatsminister Thomas Kreuzer bekommen. Dieser hat zunächst darauf verwiesen, dass die Staatsregierung für militärische Angelegenheiten einschließlich des militärischen Flugbetriebes nicht zuständig ist. Staatsminister Thomas Kreuzer hat allerdings beim Bundesministerium der Verteidigung eine Stellungnahme eingeholt. Darin heißt es:
DDerzeit werden die Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels und die darüber befindlichen Flugbeschränkungsgebiete durch die US-Armee für Flüge mit Drohnen des Typs HUNTER genutzt. Luftfahrtexperten des Amtes für Flugsicherung der Bundeswehr und der Deutschen Flugsicherung GmbH haben in Zusammenarbeit mit Vertretern der US-Armee in den vergangenen Jahren an der Realisierung einer Luftbrücke gearbeitet, mit der Flüge des Typs HUNTER zwischen beiden Truppenübungsplätzen durchgeführt werden können, um so bedarfsgerechtere Übungsmöglichkeiten für die US-Streitkräfte zu ermöglichen.
Es wurden zwei Korridore eingerichtet, die beide im bereits bestehenden Luftbeschränkungsgebiet ED-R 210 (TRA 210) liegen und eine Mindesthöhe von etwa 3300 Metern haben. Durch die Einrichtung zweier Korridore kann die Flugroute flexibel gewählt werden, Überflüge von Ortschaften werden in beiden Fällen vermieden. Die Arbeiten sind vor kurzem abgeschlossen worden und die Verfahren sollen ab dem 25. Juli 2013 in Kraft treten. Es ist zunächst eine Testphase von sechs Monaten vorgesehen. Nach Auskunft der US-Armee ist in der zweiten Augusthälfte mit einem ersten Transitflug zu rechnen. Sollten Sie in dieser Testphase Informationen über Beschwerden oder Störungen von Seiten der Bevölkerung erhalten, bitte ich um entsprechende Mitteilung".
Strobl fragte sich jetzt, "warum solche Informationen erst jetzt herausgegeben werden und die Öffentlichkeit nicht von sich aus von vorneherein informiert wurde".
05.08.13
Neumarkt: "Luftbrücke" nach Hohenfels