"Berger Hallenbad erhalten"

NEUMARKT. Die Berger Sozialdemokraten wollen das Hallenbad an der Schulstraße erhalten und generalsanieren – unabhängig von den Entwicklungen um das Hallenbad des Landkreises in Neumarkt.

Diesen Weg geht auch Bürgermeister Helmut Himmler mit, der sich sehr anerkennend über das große „Pro-Hallenbad-Engagement“ in Berg äußerte. Das sei ein Musterbeispiel für gelebte Demokratie und die Bürger würden erfahren, dass sich Engagement lohnen kann. Das Hallenbad gehöre in der Bevölkerung zur selbstverständlichen Sport-, Schul- und Freizeitinfrastruktur und passe – wie häufig vorgetragen – auch gut in das Familienkonzept der Gemeinde. Die Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Berger Wasserwacht sei ohnehin bekannt – fügte Georg Späth hinzu, der sich immer nachdrücklich für den Erhalt des Hallenbades eingesetzt hat.

Mit dieser Entscheidung der SPD-Vertreter im Berger Rathaus ist auch verbunden, dass es keine neue Mehrzweckhalle geben soll. Vielmehr soll die bestehende Zweifachturnhalle ebenfalls generalsaniert, modernisiert und energetisch optimiert werden. Darüber hinaus – so Fraktionssprecherin Lisa Kienlein – sollten in der dann neuwertigen Halle größere Veranstaltungen mit mobiler Bühne und Catering-Infrastruktur möglich werden.

Den gegenüber dem Gebäudekomplex Hallenbad-Turnhalle gelegenen Festplatz wollen die SPD-Räte zu einer attraktiven Grünfläche mit Parkcharakter umgestalten. Man wolle die Generalsanierung Turnhalle-Hallenbad konsequent angehen, aber "keine finanzpolitischen Abenteuer eingehen oder unterstützen". Die Planungsvariante III mit Hallenbadsanierung und Bau einer Mehrzweckhalle würde geschätzte Baukosten in Höhe von 12,6 Millionen Euro ergeben und über eine Betriebsdauer von 30 Jahren 30 Millionen Euro kosten. Das sei nach Einschätzung von Hannes Stepper abenteuerlich und würde die solide Finanzwirtschaft der schuldenfreien Gemeinde mit einer einzigen Entscheidung zunichte machen. Außerdem würde die stetige und gewohnte Investitionstätigkeit der Kommune in den 34 Gemeindeteilen nicht mehr möglich sein.

Josef Geitner sagte, dass die SPD-Gemeinderatsfraktion "nicht auf ein Prestigeprojekt" setze, sondern "eindeutig auf die solide Finanzierung und Entwicklung der Sportstätteninfrastruktur in der ganzen Gemeinde". Es könne auch nicht angehen, dass zum Beispiel der FC Sindlbach und der SC Oberölsbach sowie die Schützenvereine mit gewaltigem Finanzaufwand und ehrenamtlichem Engagement ihre vereinseigenen Liegenschaften bauen, unterhalten und sanieren, während die Gemeinde "beim DJK Berg den spendablen Dienstleister" spielen würde.

Seniorenreferentin Anita Vogel betonte die Wichtigkeit des Hallenbades und der dezentralen Sportstätten für die immer wichtiger werdende Seniorenarbeit. Jugendreferent Norbert Nießlbeck sprach bei den anstehenden Kosten von rund 8,7 Millionen Euro (oder 20 Millionen Euro über einen Zeitraum von 30 Jahren) von einer "großen und mutigen Aufgabe der Gemeinde", aber "alle Schüler, Kinder, Schwimmsportler und die ganze Bevölkerung würden viel Freude am modernisierten Bad haben".

Kulturreferent Hannes Stepper würdigte die Vorgabe der Gemeinde, im kommenden Jahr erneut kräftig in die Erweiterung der Breitband-Infrastruktur mit der Folge einer modernen DSL-Versorgung für Gewerbe und private Nutzer zu investieren. Das koste ebenfalls viel Geld, sei aber für die Attraktivität der Gemeinde notwendig.

Die Sindlbacher Gemeinderätinnen Anita Vogel und Lisa Kienlein bewerteten den intensiven Ausbau der Ganztagsbetreuung an den zwei Schulen in Berg und Sindlbach als "beeindruckendes Erfolgsmodell, das von der SPD initiiert worden war". Man habe bei der gewählten Vorgehensweise immer auch das Ziel verfolgt, die Grundschule in Sindlbach trotz rückläufiger Schülerzahlen im Bestand zu sichern. Das sei gelungen, denn ohne das Raumangebot in Sindlbach könnten all die Angebote in Berg räumlich nicht realisiert werden. Sindlbach werde daher Schulstandort bleiben.

Die Änderung der Friedhofsatzung sprach Josef Geitner nach entsprechenden Hinweisen aus der Bevölkerung an. Dazu informierte der Bürgermeister, dass eine neue Satzung mit erweiterten Gestaltungsfreiheiten bereits in Arbeit sei. Am Ende der Veranstaltung gab Himmler bekannt, dass die Gemeinde Berg in diesem Jahr 50 Bauplätze verkaufen werde.
01.10.13
Neumarkt: "Berger Hallenbad erhalten"
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