Strom kommt vom Dach

Die KAB informierten sich bei einem Betriebsbesuch der Stadtwerke über E-Mobilität und das umfassende Nachhaltigkeitskonzept
NEUMARKT. Die "konsequente Umsetzung von Energievermeidung, Energieeinsparung und Energieeffizienz" wurde Besuchern bei den Neumarkter Stadtwerken gezeigt. Jetzt waren KAB-Mitglieder und das Arbeitnehmerpastoral im Bistum Eichstätt zu Gast.
Franz Hunner, der kommissarische Werksleiter, gab einen Überblick über die Bereiche Strom, Erdgas, Wasser, Wärme, Freizeit, Stadtbusse und Parkhäuser. Ein neuer Bereich Telekommunikation ist gerade im Aufbau.
Bei der Führung durch das neue Verwaltungsgebäude erläuterte Hunner die konsequente Umsetzung von Umweltschutz.
Das Gebäude erreicht einen niedrigeren Energieverbrauch als in der Energiesparverordung vorgeschrieben. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt genau so viel Strom, wie benötigt wird. Die Verglasung der Fenster ist je nach Himmelsrichtung und Sonneneinstrahlung optimiert. Heizung und Klimatisierung erfolgen über Kapillarrohrmatten auf einer Gipskartondecke.
In die Arbeitsräume fließt durch die Fensterwände so viel Tageslicht wie möglich und reduziert damit den Beleuchtungsbedarf der Tageslicht-gesteuerten Leuchten. Einsparungen durch Standardbauweise, fehlender Verputz und große Flächen wogen die Mehrkosten für die Nachhaltigkeits-Massnahmen auf, so dass die Kosten sogar unter dem Durchschnittswert eines vergleichbaren Gebäudes blieben, hieß es.
Anschließend informierte der Leiter des ÖPNV, Eduard Meier, die Teilnehmer über den Stadtbus, bei dessen Planung und Einführung er 1992 federführend war.
Entwicklung und Bedeutung der Elektromobilität stellte Bauingenieur Peter Stemmer, der Leiter des Bauwesens, vor. Heute sei fast vergessen, dass die ersten Straßenfahrzeuge ab 1881 Elektrofahrzeuge waren und erst 1920 von den Autos mit Verbrennungsmotor verdrängt wurden. Neumarkt als Stadt der Nachhaltigkeit gründete 2010 eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Stadt und der Stadtwerke, um in der Region auch auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Bei den Stadtwerken und der Stadt Neumarkt wurden drei Elektrofahrzeuge angeschafft und zwei Ladesäulen installiert.
Vom Personalratsvorsitzenden Jens Augustin erfuhren die Teilnehmer Interessantes über die Personalstruktur. Bei den Stadtwerken sind derzeit 136 Mitarbeiter beschäftigt, sowie zusätzlich 23 Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe GmbH, fünf Auszubildende und zwei Jahrespraktikanten der FOS.
Ein Einblick in das Herz der SWN, die Leitwarte, in der das gesamte Strom-, Wasser- und Gasnetz gesteuert und überwacht wird, beeindruckte die Teilnehmer besonders. Zum Abschluss bedankte sich KAB-Diözesansekretärin Hildegard Remling bei Franz Hunner
10.10.13
Neumarkt: Strom kommt vom Dach