Bei den Besten der Welt


Schachtalent Lorenz Schilay

NEUMARKT. Für das Neumarkter Schachtalent Lorenz Schilay endete das Jahr 2013 mit dem Höhepunkt seiner bisherigen Schachlaufbahn.

Der Elfjährige vertrat Deutschland bei den Jugend-Weltmeisterschaften die in Al-Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen wurden. Dort kämpften 1780 Teilnehmer aus 122 Ländern in zwölf Alterklassen um Medaillen. Russland, USA und Indien stellten mit jeweils knapp 100 Nachwuchstalenten die meisten Teilnehmer, Deutschland war mit 40 Spielern vertreten.

Lorenz Schilay ging in der Altersklasse U12 an den Start, die mit 207 Teilnehmern das größte Feld aufwies. Zum Auftakt bekam er es mit der Nummer 26 der Setzliste zu tun, dem starken US-Amerikaner Nicolas Checa mit einer ELO-Zahl von 2053. Lorenz Schilay hielt die Partie lange ausgeglichen und erst ein ungenauer Zug im Bauernendspiel kostete ihm nach über fünf Stunden Spielzeit die Partie.

In den folgenden beiden Runden verpasste er einige Möglichkeiten in Vorteil zu kommen und remisierte, ehe er in Runde vier erneut gegen einen Amerikaner, Annorjan Naguleswaran, nach über fünf Stunden Kampf aufgeben musste. In Runde fünf gelang der erste Sieg gegen Al Shamari Ghanem aus Qatar. Danach agierte Lorenz Schilay etwas glücklos, verlor zwei Partien und remisierte gegen den Japaner Yuto Otawa, so dass nach acht Runden „nur“ 2,5 Punkte zu Buche standen.

Nach acht anstrengenden Partien in sieben Tagen war am Nachmittag von Heiligabend erstmals Gelegenheit, etwas die Gegend zu erkunden. Die deutsche Delegation unternahm eine Jeep-Safari in die Wüste inklusive Kamelreiten und gemeinsamem Abendessen unter dem Sternenhimmel. Es folgte der einzige Ruhetag des Turniers, der für einen Ausflug nach Dubai genutzt wurde.

An den letzten drei Tagen mobilisierte Lorenz Schilay noch einmal alle Kräfte und holte ein Remis und zwei Siege, so in der letzten Runde gegen den Afrikameister FM Ritvik Pendyala aus Kenia. Damit kam er mit guten fünf Punkten auf Rang 144.

Lorenz Schilay spielte eine gute WM-Premiere und landete im anvisierten Zielkorridor von fünf bis sechs Punkten. Die eine oder andere Chance ließ er aus und bei einer Weltmeisterschaft werden bereits kleine Fehler gnadenlos bestraft. Die konkrete Platzierung spielt bei einem so großen Teilnehmerfeld keine allzu große Rolle, denn schon ein Punkt mehr hätte ihn auf die Ränge 70-80 vorgespült. Für ihn war das Turnier eine großartige Erfahrung, von der er im weiteren Verlauf seiner Schachkarriere sicher noch profitieren kann.

Ergebnisse: Endstand (207 TN):
1. Aram Hakobyan (ARM/2015) 9,5
2. FM K. Srihari Raghunandan (IND/2168) 8,5
3. Sergei Lobanov (RUS/2239) 8,5
4. Robby Kevlishvili (NED/2070) 8,5
5. Bogdan-Daniel Deac (RUM/2276) 8,5
144. Lorenz Schilay (1611) 5,0
09.01.14
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