Regionale Produkte empfohlen


Das Gesundheitsamtamt rät zu Produkten aus dörflichen Hofläden oder Bauernmärkten - hier der Bauernmarkt in Berg

NEUMARKT. Das Neumarkter Gesundheitsamt rät zum bevorstehenden "Tag der gesunden Ernährung" zum Kauf regionaler Produkte.

Dazu würden sich im Landkreis Neumarkt immer mehr Möglichkeiten bieten, wie zum Beispiel in dörflichen Hofläden oder auf Bauernmärkten.

In Deutschland verbraucht die Herstellung von herkömmlichen Nahrungsmitteln einschließlich der notwendigen Transportwege zum Verbraucher 20 Prozent der gesamten Energie und produziert etwa eben soviel Treibhausgase, welche für den Klimawandel verantwortlich sind. Etwas mehr als die Hälfte davon entfällt auf die landwirtschaftliche Erzeugung der Nahrungsmittel, hier vor allem der tierischen Nahrungsmittel wie Fleisch- und Milchprodukte.

Die Erzeugung tierischer Biolebensmittel verursache dagegen nur etwa die Hälfte bis Dreiviertel der Treibhausgase im Vergleich zu konventionellen Lebensmitteln, meint man im Gesundheitsamt. Im Öko-Landbau entstehe zum Beispiel für die Erzeugung von einem Kilo Fleisch 75 Prozent weniger Treibhausbelastung, 25 Prozent weniger Energie, 75 Prozent weniger Stickstoffbelastung, 100 Gramm weniger Mineraldünger, 1,5 Gramm weniger Pestizide. Denn auch die vorwiegend hofeigenen Futtermittel stammten aus Bioanbau. Tierarzneimittel als Futterzusätze sind verboten, könnten also auch nicht zu Rückstandsproblemen im Fleisch führen.

Zudem werde mit dem Kauf von Biolebensmitteln der ökologische Landbau unterstützt, der für artgerechte Tierhaltung stehe und auf die umstrittene Gentechnik ebenso wie auf leicht lösliche Mineraldünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel verzichte. Gerade für die Herstellung von Mineraldünger werde sehr viel Energie verbraucht und es würden entsprechend viele Treibhausgase freigesetzt. Nach Informationen des Neuamrkter Gesundheitsamtes ist es sowohl aus Gründen der Nachhaltigkeit wie auch in gesundheitlicher Hinsicht günstig, mehr pflanzliche Lebensmittel zu verzehren. Mehr Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Getreide bedeuten mehr Ballaststoffe, mehr komplexe Kohlenhydrate, sekundäre Pflanzenstoffe, weniger Fett, insgesamt also deutlich mehr gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe.

Die Klimabelastung hänge auch davon ab, wie weit und mit welchem Transportmittel Lebensmittel transportiert werden. So laste zum Beispiel auf dem Kilogramm Äpfel aus Neuseeland mit tausenden zurückgelegten Kilometern mit 513 Gramm CO2 dann doch sehr viel mehr als auf denen vom Bodensee (76 Gramm). Am schlechtesten schneiden Lebensmitteltransporte mit dem Flugzeug ab. Da nütze es dann auch nicht viel, wenn sie "bio" sind. So schlage zum Beispiel ein einziges 250 Gramm-Schälchen Erdbeeren aus Südafrika oder China mit stolzen drei Kilo CO2 zu Buche. Ein einmaliger Verzehr sei allerdings vergleichsweise unbedeutend im Vergleich zu den elf Tonnen Kohlendioxid, für die jeder Deutsche pro Jahr verantwortlich sei.

Gravierender wirken sich Veränderungen bei Lebensmitteln aus, die täglich in größeren Mengen konsumiert werden. Milch oder Mineralwasser und andere Getränke sollte man deshalb aus der Region beziehen, hieß es vom Neumarkter Gesundheitsamt. Wenn regionale Lebensmittel mit umweltschonenden Fahrzeugen und nicht gerade in kleinsten Mengen transportiert werden, haben sie jedenfalls das Potenzial, am wenigsten klimaschädlich zu sein. Darüber hinaus stärke der Bürger natürlich beim Kauf regionaler Produkte die regionale Wirtschaft.

Zum Kauf regionaler Produkte würden sich im Landkreis Neumarkt immer mehr Möglichkeiten bieten, wie zum Beispiel in dörflichen Hofläden, aber auch auf den Bauernmärkten am Donnerstag und Samstagvormittag im Bereich des Unteren Marktes in Neumarkt.

Wer regional einkauft, kaufe automatisch, was gerade in der entsprechenden Jahreszeit angeboten wird. Weil heimisches Obst und Gemüse reif geerntet werden kann, erreiche es seinen optimalen Geschmack und könne sehr viel mehr wertvolle Inhaltsstoffe ausbilden.

Lebensmittel entsprechend der Jahreszeit böten außerdem größere Abwechslung und würden ein Gefühl für den Jahreskreislauf vermitteln.

Freilandgemüse und –salat verursache nur einen Bruchteil der Treibhausgase im Vergleich zur Ware aus beheizten Gewächshäusern. Ein Beispiel: ein Kilo Kopfsalat, angebaut im Freiland, setze 140 Gramm CO2 frei, unter dem Gewächshaus dagegen 4450 Gramm.
04.03.14
Neumarkt: Regionale Produkte empfohlen
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