"Geschlafen oder gelogen ?"


Wahlkampf-Endspurt (v.l.): OB Thomas Thumann, FW-Kreisvorsitzenden Günter Müller, Ortsvorsitzenden und Kreisrat Josef Schmid (Parsberg), MdL Hubert Aiwanger, FW-Pressesprecher Martin Meier, Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck, Bürgermeister-Kandidat Tobias Kinskofer (Parsberg) und Kreisrat Michael Forster

NEUMARKT. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im bayerischen Landtag, Hubert Aiwanger, eröffnete den Endspurt des Wahlkampfs im Landkreis.

Aiwanger war auf Einladung von Landratskandidat Günter Müller nach Parsberg gekommen. Im mit 150 Personen vollbesetzten Burgsaal konnte der Vorsitzende der FW Parsberg, Josef Schmid, neben Günter Müller auch den Neumarkter Oberbürgermeister Thomas Thumann, sowie viele Bürgermeisterkandidaten der Freien Wähler begrüßen.

Aiwanger, dessen Rede mit großer Spannung erwartet worden war, ließ sich dann auch nicht lange bitten und streifte viele aktuelle Themen von Gesundheits- über Bildungs- bis hin zur Verkehrspolitik. "Wir stellen uns sicher nicht hin und erzählen, dass wir alles besser können", so Aiwanger, "aber wir sind ehrlicher und bereit, auch gute Vorschläge und Warnungen der anderen Parteien zu diskutieren und anzunehmen."

Die Ehrlichkeit habe im Landkreis Neumarkt insbesondere bei der Problematik mit der Gleichstromtrasse stark gelitten. Aiwanger: "Ihren Wahlkreisabgeordneten Füracker habe ich bei einer Rede im Plenum des bayerischen Landtages direkt angesprochen. Entweder hat er dort durchgeschlafen oder er lügt hier zu Hause bewusst." Die Antwort darauf überlasse er den Bürgern in Neumarkt selbst. Diese Trasse werde kommen, egal wie, denn sie wurde mit den Stimmen der Union in allen Gesetzgebungsgremien durch gewunken und sei beschlossen.

Aiwanger spannte in seiner knapp 70minütigen Rede dann den Bogen zur Bildungspolitik. Hier hätten die Freien Wähler nun 27.000 Unterschriften gesammelt. "Wir müssen zur Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 kommen." Aus Gesprächen mit dem bayerischen Lehrerverband habe sich ergeben, dass zwar die Gymnasialzeit, nicht aber die Stofffülle verkürzt worden sei. "Wir sind inzwischen so weit, dass ganze Jugendabteilungen in Vereinen keinen Nachwuchs mehr bekommen, da die Kinder nicht mehr Kind sein dürfen, sondern von klein auf in ein Raster von Druck und Stress gepresst werden." Dies müsse sich unbedingt ändern, und deshalb kämpfe er vehement gegen diese "irrwitzige" Entscheidung eines G8.

Besorgt sei er, so Aiwanger, was den Umgang der Staatsregierung mit den kulturellen Gepflogenheiten angehe. "Alles was unsere Mentalität und unser ländlich, bayerisches Lebensgefühl über Jahrzehnte geprägt und uns zu dem gemacht hat was wir in Bayern sind, wird durch Hingabe zu kurzzeitigen Modetrends mit Füßen getreten und "mir nichts Dir nichts" über den Haufen geworfen", so Aiwanger im Hinblick auf das "Wirtshaussterben" im ländlichen Bereich. "McDonalds zahlt sieben Prozent Steuern, der einfache Gastwirt am Land 19 Prozent". Dies sei eine Diskrepanz, die nicht nachzuvollziehen sei und die schnell geändert werden müsse, um die bayerische Kultur zu erhalten.

Günter Müller sagte, er wolle den betriebswirtschaftlichen Aspekt in die Landkreispolitik einführen. Als Mann aus der Wirtschaft kenne er die Problematiken hinsichtlich des Arbeitsmarktes als auch die Widrigkeiten der Bürokratie. Mit seiner Erfahrung aus der Unternehmensführung habe er das Ziel, in Zusammenarbeit mit der Großen Kreisstadt "das Wirtschaftsunternehmen Landkreis Neumarkt" zu einem prosperierenden Mittelpunkt im Herzen des Freistaates zu machen.
09.03.14
Neumarkt:  "Geschlafen oder gelogen ?"
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