Sprühangriff auf Raupen
NEUMARKT. Das Wasserwirtschaftsamt will einen nicht ungefährlichen Falter - genauer: seine Raupen - in Neumarkt mit einem Sprühangriff bekämpfen.
Seit mehreren Jahren lässt sich auf Eichen im Landkreis Neumarkt eine zugewanderte Tierart bewundern: der
Eichenprozessionsspinner. Der Name ist Programm: Die Raupen dieses Falters treten in großen Gruppen auf, ziehen wie eine Prozession durch die Eichen und spinnen sich dort ein. Dabei geht von den Raupen eine Gefahr aus, die nicht unterschätzt werden sollte. Die Raupen besitzen Nesselhaare, die schon bei Berührung schwere allergische Reaktionen der Haut und danach dauerhafte Allergien auslösen können.
Das Wasserwirtschaftsamt hat in den letzten Jahren versucht, diese kleinen Krabbler entlang des Ludwig-Donau-Main-Kanals durch Absaugen von den Bäumen zu bekämpfen. Abgesehen von der Gefahr, in die sich die Arbeiter bringen, die den Sauger bedient haben, war es aber nahezu unmöglich, alle Raupen zu finden. Auch die Kosten dafür waren enorm.
In diesem Jahr wird das Amt erstmals zu einer neuen Methode greifen, die an anderen Orten schon erfolgreich angewendet worden sei. Die Eichen werden mit einem Mittel besprüht, das die Raupen am Fressen hindert. Dabei sprüht man das Mittel auf die Blätter der Bäume, wo es haften bleibt. Dort verdirbt es den Raupen, die sich nur von Eichenblättern ernähren, den Appetit. Das Mittel wird aus den Samen des indischen Neembaums hergestellt, ist nicht wassergefährdend und für alle anderen Lebewesen - also auch für den Menschen - keine Gefahr.
Ab Montag beginnt im Bereich der Gemeinden Berg, Neumarkt und Sengenthal ein beauftragter Sprühtrupp, das Mittel vom Boden aus in die Eichen zu sprühen.
Die Maßnahme wurde vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg beauftragt und wird von der Flussmeisterstelle Neumarkt beaufsichtigt.
15.05.14
Neumarkt: Sprühangriff auf Raupen