Bewerber benachteiligt


Neumarkts Integrationsbeauftragter Rainer Hortolani, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration bei der Bundeskanzlerin, Aydan Özoguz und der Integrationsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer (v.l.)

NEUMARKT. Nachdem Rainer Hortolani vom Neumarkter Stadtrat für weitere sechs Jahre in seinem Amt als Integrationsbeauftragter der Stadt bestätigt wurde, nahm er in dieser Funktion nun an der Bundeskonferenz in Hamburg teil.

Diese zweitägige Veranstaltung in der "guten Stube" der Hansestadt - dem historischen Rathaus - stand unter dem Titel "Ausbildungsland Deutschland - Teilhabe ermöglichen und Potenziale heben". Neben Staatsministerin Aydan Özoguz, Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz und dem Senator für Arbeit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg, Detlef Scheele, gingen die rund 300 Integrationsbeauftragten aus Bund, Ländern und Kommunen der Frage nach, wie es um die Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland bestellt ist.

Dabei ging es auch um Benachteiligungen bei Bewerbungen. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung, so die Ministerin, werden Bewerber mit türkischem Namen oder generell fremd und ausländisch klingenden Namen bei völlig gleichen Qualifikationen deutlich seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Somit sei es besser, auf ein anonymes Bewerbungsverfahren zurückzugreifen, denn dabei wird auf die Angabe von Namen, Geschlecht oder Alter verzichtet. Fotos sind ebenfalls tabu.

"Wenn fitte junge Menschen wegen eines fremd klingenden Namens am Ausbildungsmarkt diskriminiert werden, dann muss sich schnell etwas ändern", sagte Özoguz. Ihr Ziel sei es, dass mehr junge Erwachsene, die bisher leer ausgegangen seien, einen Ausbildungsplatz erhielten. "Wir müssen Mittel und Wege finden, damit diejenigen befähigt werden, die bisher Probleme hatten, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen".

Dem konnte Rainer Hortolani aus seiner beruflichen Sichtweise als pädagogischer Mitarbeiter der Volkshochschule Neumarkt nur beipflichten, denn trotz der guten wirtschaftlichen Gesamtlage und der angespannten Lehrstellen- und Facharbeitersituation, gibt es im Landkreis Neumarkt eine nicht zu unterschätzende Anzahl von jugendlichen Schulabgängern mit Migrationshintergrund, die ohne zusätzliche Hilfen keine oder nur sehr geringe Chancen am Arbeitsmarkt hätten. Nur gemeinsame und verstärkte Anstrengungen sowie der Abbau von Vorurteilen könnten, so Hortolani, hier auf Dauer für Abhilfe sorgen.
17.05.14
Neumarkt: Bewerber benachteiligt
Telefon Redaktion


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