Bei einem Pressetermin in der Pumpstation Lippertshofen wurde die jünste Entwicklung vorgestellt
NEUMARKT. Mit dem Abschluss der Erschließung der östlichen Stadtteile sind nun 99,5 Prozent der Neumarkter an das Kanalnetz angeschlossen. Nur mehr 176 Einwohnern in ungünstig gelegenen Teilen der Stadt werden über Kleinkläranlagen entsorgt.
Rund 9 Millionen Euro kostete seit 1991 die abwassermäßigen Erschließung der zwölf östlichen Stadtteile mit rund 1000 Einwohnern.
Etwa 20 Prozent der Gesamtkosten wurden über die Erhebung der Kanalherstellungsbeiträge
von den betroffenen Bürgern bezahlt, etwa zehn Prozent wurden durch früher gezahlte Zuschüsse gedeckt und den Großteil von etwa 70 Prozent tragen die gesamten Neumarkter über die Abwassergebühren.
Die abwassermäßige Erschließung der östlichen Stadtteile wurde im Juni 1991 mit dem Kanalbau
in Ischhofen / Rödelberg begonnen, hieß es bei einem Pressetermin am Dienstag.
In einem Zeitraum von 23 Jahren wurden die östlichen Stadtteile Ischhofen, Rödelberg, Pelchenhofen,
Karhof, Fuchsberg, Helena, Lippertshofen, Lampertshofen, Frickenhofen, Voggenthal,
Labersricht und Hinterer Fuchsberg kanalisiert und an die zentrale Kläranlage der Stadt
Neumarkt angeschlossen.
Den Abschluss der abwassermäßigen Erschließung der östlichen Stadtteile bildeten die Stadtteile
Labersricht und Hinterer Fuchsberg.
Die Anwohner des Hinteren Fuchsberg können seit Mai 2014 ans Kanalsystem der Stadt Neumarkt
anschließen und somit ihre alten Kleinkläranlagen auflösen.
Die abwassermäßige Erschließung der östlichen Stadtteile wurde mit Ausnahme von Pelchenhofen
im Trennsystem durchgeführt.
Dies war möglich, da fast überall kleine bestehende Bachläufe als Vorfluter für die Einleitung
der Regenwasserkänale verwendet werden konnten oder das Regenwasser versickert wird.
Das Regenwasser kann zur Vermeidung einer Überlastung nur gedrosselt in die kleinen Bäche
eingeleitet werden. Zu diesem Zwecke wurden insgesamt sechs Regenrückhaltebecken mit einem
Gesamtfassungsvermögen von etwa 6.000 Kubikmetern errichtet.
Für die Kanalisation mit Anschluss an das städtische Kanalsystem wurden in den zwölf östlichen
Stadtteilen insgesamt 9,1 Kilometer Schmutzwasserkanäle, 3,6 Kilomter Regenwasserkanäle und 200 Meter
Mischwasserkanäle verlegt.
Die Länge der Regenwasserkanäle ist geringer als die Länge der Schmutzwasserkanäle, da in
mehreren Stadtteilen die bestehenden alten "Bürgermeisterkanäle" als Regenwasserkanäle genutzt
werden konnten.
Das anfallende Abwasser aus Neumarkts Osten wird über zwölf Pumpstationen und
fast elf Kilometern Druckrohrleitungen in die bestehenden Freispiegelkanäle im Stadtgebiet abgeleitet.
Die leistungsstärksten Pumpen stehen in Pelchenhofen, Lippertshofen und Voggenthal, da hier
zum einen Höhenunterschiede von bis zu 100 Metern überwunden werden müssen und in Lippertshofen
sowie Pelchenhofen das Abwasser mehrerer Stadtteile abgeleitet werden muss.
In der Stadt Neumarkt i.d.OPf werden nach dem Abschluß der abwassermäßigen Erschließungsmaßnahmen
in den Stadtteilen nur noch etwa 54 Grundstücke mit 176 Einwohnern über
Kleinkläranlagen entsorgt.
Hier handelt es sich um Einzelgrundstücke in Außenbereichen oder schwierigen Lagen, wo eine
Erschließung aus Kostengründen nicht mehr vertretbar ist.
Nach dem Abschluss der abwassermäßigen Erschließung der östlichen Stadtteile sind somit
rund 99,5 Prozent aller Bürger an die Kanalisation oder an die zentrale Kläranlage der Stadt Neumarkt
angeschlossen.
Dies entspricht bayernweit einem sehr hohen Anschlußgrad, hieß es am Dienstag.