NEUMARKT. Reichen 750 Quadratmeter Wasserfläche für das Ganzjahresbad wirklich aus ? Die CSU diskutierte mit Wasser-Rettern und Sportlern.
In einer sachlichen Atmosphäre verlief die Gesprächsrunde zwischen der CSU-Stadtratsfraktion und Eginhard Riedel vom Bayerischen Schwimmverband, Max Gebauer von der DLRG, Thomas Weiß von der ASV-Schwimmabteilung, Gerald Reiser von der Triathlon-Abteilung und Jürgen Hrbatsch von der Wasserwacht.
Information im Detail, kritische Anmerkungen zum Sieger der Planung des Ganzjahresbades im Architektenwettbewerb, konkrete Vorstellungen zur Optimierung und Hintergrundwissen der Experten standen im Vordergrund der Diskussion, zu der die CSU mit Fraktionsorsitzendem Markus Ochsenkühn geladen hatte.
Zentraler Punkt war die Frage, ob 750 Quadratmeter Wasserfläche ausreichen, die in den Auslobungsunterlagen zugrunde gelegt wurde. Einigkeit bestand darin, dass Badegäste heute andere Ansprüche an ein Bad stellen als vor 20 Jahren und dass neben dem sportlichen Schwimmen die Faktoren „Spaß, Erlebnis und Gesundheit“ eine wesentliche Rolle einnehmen.
Für Familien mit Kindern sollte ein eigener Bereich mit verschiedenen Attraktionen zur Verfügung stehen. Die Stadt würde demnach ein Hallenbad für das Schul- Sport- und Freizeitschwimmen mit Ausrichtung eines familiengerechten Profils überregionales Interesse benötigen. Amberg und Weiden hätten bereits vor etwa 20 Jahren vorausgedacht, hieß es.
Obgleich die Neumarkter Schwimmfachwelt der Stadtspitze ihre stete Bereitschaft zum Einbringen ihres Wissens angeboten hätte, sei es nie zu einer gemeinsamen Runde des Steuerungskreises gekommen. Dieser Kreis habe niemals öffentlich getagt, rügte man. Insbesondere Riedel zeigte sich enttäuscht, dass "trotz bester Vorbereitung" 2012 ein Besuch des Kinder- und Familienbades Festland in Hamburg in letzter Minute von der Stadtspitze abgesagt wurde.
Geklärt werden müssten vorrangig die Fragen der Öffnungszeiten, wie die wöchentlich 100 Klassen unterkommen, wie es mit DLRG, Wasserwacht, ASV-Schwimmabteilung und Triathlon weitergehen könne. Schul- und Vereinsschwimmen bräuchten eine Planungssicherheit, sagte Stadtrat Ferdinand Ernst.
Eine effiziente Kooperation zwischen Stadt und Landkreis sei eine grundlegende Voraussetzung für eine gute Umsetzung des Vorhabens, betonten die Gesprächspartner. Ins Geld gingen natürlich die Personalkosten wie die Betriebskosten. Jedoch sei eine Sportanlage immer auch ein Zuschussbetrieb.
Immer noch machbar seien Änderungen bezüglich des Flächenmaßes, das um die 1200 Quadratmeter haben sollte. Würde es bei den 750 Quadratmetern bleiben, könnte dem angestrebten Nutzungsprofil nicht entsprochen werden. Mehr Wasserfläche bedeute mehr Bürger im Bad, mehr Besucher bedeuteten mehr Einnahmen, hieß es. Ein Bad mit nur 750 Quadratmetern Wasserfläche könne niemals Schulen, Vereine im Umfang des bisherigen Hallenbads und gleichzeitig mehr Öffentlichkeit bei längeren Öffnungszeiten aufnehmen. Selbst das Berle-Bad in Berching halte immerhin 600 Quadratmeter Wasserfläche vor - obwohl das Bad von Schulen kaum beansprucht werde.
Die CSU-Fraktion sei für ein attraktives, zukunftsfähiges Bad "am jetzigen Standort".
So zeigte man sich erfreut, dass der Stadtrat dem Vorschlag der CSU gefolgt sei, die Wasserflächenoptimierung zu prüfen und zu berechnen sowie Verhandlungen zum Thema bestehendes Hallenbad mit dem Landkreis zu führen.
Ziel müsse es sein, durch Nachbesserungen eine allen Interessen weitestgehend gerechte Lösung zu finden. Hier müßten aber unbedingt auch die Kosten im Auge behalten werden, weshalb ein externer Projektsteuerer bereits jetzt mit eingeschalten werden sollte, wie Fraktionsvorsitzender Markus Ochsenkühn sagte.