NEUMARKT. Trotz mancher Verbesserungen im Bereich der Kindertagesstätten bleibt die Situation in den Kindergärten teils angespannt bis unbefriedigend.
Das ist das Fazit eines Gesprächs zwischen Arbeits- und Familien-Ministerin Emilia Müller und Vorstandsmitglieder des CSU-Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport. Vor Vorstand Siegfried Wohlmann, Bürgermeister Wolfgang Wild und Stefanie Meier zeigte sie bei der Zusammenkunft in Regensburg auf, was Bayern gerade in letzter Zeit geleistet habe. So seien 125.000 Plätze im Krippenbereich für unter Dreijährige geschaffen worden. Durch die sogenannten Gewichtungsfaktoren soll ein erhöhter Betreuungsaufwand ausgeglichen werden - mit dem Faktor 1,3 für Kinder mit nichtsdeutscher Sprache oder 4,5 für Kinder mit (drohender) Behinderung.
Vergangene Woche hat der Landtag eine Erhöhung des Basiswertes um 63 Millionen Euro verabschiedet. Dies bedeute eine Verbesserung pro Kind und Jahr um 120 Euro.
Doch diese Änderung reicht nach Ansicht des Arbeitskreises nicht angesichts wesentlich veränderter Bedingungen in den Kindergärten in den letzten zehn Jahren. Kinder seien immer jünger, hätten Sprachprobleme, benötigten Pflegeaufwand, wiesen Entwicklungsverzögerungen auf. Das alles sei eine kaum bewältigbare Belastung für Erzieherinnen und die Leitung, die im Normalfall ohne Verwaltungsangestellte bei erhöhtem Aufwand irgendwie zurecht kommen müsse. Die leistungsgerechte Bezahlung sei nach Auffassung des AKS nicht gegeben, das Ministerium jedoch habe darauf keinen Einfluss.
Die Qualität muss, so Wohlmann, bei den Kinderpflegerinnen verbessert werden. Wenigstens 2,5 Jahre seien als Minimum in der Ausbildung anzustreben. Einig dagegen war man in einer Reduzierung der Ausbildungszeit bei Erzieherinnen von fünf auf vier Jahre. Zwei Praktikajahre seien unnötig.
Um das notwendige Personal rekrutieren zu können, würden derzeit „freie Grundschullehrkräfte“ umgeschult, hieß es bei der Besprechung. 2016 wird am meisten Personal benötigt, so die Ministerin.
Übereinstimmung herrschte in der Einschätzung, dass die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden müssten, um allen Anforderungen gerecht zu werden.