Bei diesem Unfall im Februar bei Parsberg wurde ein Ehepaar schwer verletzt
Foto:Polizei
Unfallzahlen im Landkreis aus dem letzten zehn Jahren
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NEUMARKT. Weiße Weste: trotz gestiegener Unfallzahlen gab es heuer im gesamten Landkreis noch keinen einzigen tödlichen Verkehrsunfall.
Das bestätigte jetzt ein Polizeisprecher gegenüber neumarktonline. Im Vorjahr starben dagegen allein im ersten Halbjahr drei Menschen auf Straßen im Raum Neumarkt.
Der stellvertretende Neumarkter Polizei-Chef Jörg Degenkolb muß kurz nachdenken und hält sicherheitshalber noch einmal Rücksprache mit dem Verkehrsspezialisten der Inspektion - doch dann kann er die Information von neumarktonline bestätigen: heuer hat es tatsächlich noch kein Todesopfer im Straßenverkehr gegeben. Das gleiche gilt für die Polizeiinspektion Parsberg und die Autobahnpolizei.
Im Vorjahr starben achte Menschen auf Straßen im Landkreis - und das war beinahe ein historischer Tiefstand, der nur noch einmal im Jahr 2008 erreicht wurde. 2011 gab es zum Beispiel 20 Todesopfer, 2005 sogar 22 tödliche Unfälle.
Eine exakte Erklärung für die "weiße Weste" im Landkreis Neumarkt hat man bei der Polizei auch nicht. Weder Autofahrer noch Straßen sind besser oder sicherer geworden. "Vielleicht liegt es doch an den Schwerpunktaktionen der Polizei", sagte Degenkolb, der an die verstärkten Tempokontrollen der letzten Monate erinnerte.
Doch die Gesamt-Zahl der Unfälle mit Verletzten ist im Landkreis in den ersten sechs Monaten nicht zurückgegangen, sondern sogar ganz leicht von 214 auf 215 gestiegen. Die Zahl der Leichtverletzten sank dabei von 226 auf 217, die Zahl der Schwerletzten stieg aber deutlich von 54 auf 67 an.
In ganz Bayern stiegen alle diese Zahlen an: Unfälle mit Personenschaden gab es im ersten Halbjahr
24.427, das sind 6,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei verunglückten 32.532 Personen (+ 1523).
291 Personen wurden in diesem Zeitraum auf Bayerns Straßen getötet (+ 9), 5414 schwer
verletzt (+ 444) und 26.827 leicht verletzt (+ 1070).