NEUMARKT. Die in Wales beschlossene schnelle NATO-Eingreiftruppe könnte nach Meinung der Gewerkschaft Verdi auch nach Hohenfels kommen.
Hohenfels wurde in diesem Zusammenhang neben Grafenwöhr und Vilseck genannt, wo man nach Angaben des stellvertretenden Verdi-Bezirks-Geschäftsführer Karlheinz Winter in den letzten Jahren mehrere hundert Arbeitsplätze verloren habe. Angesichts der prekären Haushaltssituation der US-Armee fürchtet die Gewerkschaft zudem weitere personelle Einschnitte.
In Wales haben sich die 28 Staats- und Regierungschefs der Allianz darauf verständigt, eine etwa 4000 Mann starke schnelle Eingreiftruppe
aufzustellen, die innerhalb sehr kurzer Zeit einsatzbereit sein muss. Diese Entscheidung greift nun die "Verdi-Fachgruppe Stationierungsstreitkräfte" auf und könnte sich vorstellen, die Eingreiftruppe in einem der Standorte der Oberpfalz zu stationieren.
Da würde es sich doch anbieten, so der Vorsitzender der Fachgruppe, Wolfgang Dagner, der NATO die hiesigen Übungsplätze anzubieten. US-Präsident Obama könnte mit seinen Partnern die erforderlichen Kosten für die Aufstellung der "Speerspitze" minimieren, sagte der Gewerkschafter, der auf die bestehende Infrastruktur, den vorhandenen Platz sowie die zur Verfügung stehenden qualifizierten Arbeitskräfte hinwies.
Die aktuelle außenpolitische Situation bedinge wohl Entscheidungen dieser Art – für Verdi sei dies jedoch "alles andere als wünschenswert". „Nur - wenn Erfordernisse bestehen und von den politisch Verantwortlichen auch Maßnahmen entschieden werden, sollten bestehende Alternativen ernsthaft in weitere Entscheidungsprozesse eingebracht werden“, so Karlheinz Winter. Einer weiteren Militarisierung wolle man damit allerdings keinesfalls das Wort reden.