NEUMARKT. Die Vogelschützer wehren sich gegen Vorwürfe von Windkraft-Gegnern, sie hätten gegen Geldzahlungen ihre "Vorbehalte aufgegeben".
In einem Flugblatt soll die Bürgerinitiative Kräfft behaupten, Vogel-und Naturschutzverbände hätten aufgrund von Ausgleichszahlungen in Höhe von 420.000 Euro ihre Vorbehalte gegen die Windkraftplanung aufgegeben. Dies sei natürlich falsch, erklärte der Neumarkter Landesbund für Vogelschutz jetzt in einer Stellungnahme: "Der LBV ist und bleibt ein unabhängiger Verein, der sich ausschließlich den Natur- und Artenschutzbelangen im Landkreis Neumarkt widmet".
Die Behauptungen würden jedenfalls für die LBV-Kreisgruppe Neumarkt "definitiv nicht" zutreffen. Die Argumente der Windkraft-Gegner seien nach Meinung der Vogelschützer "in Teilbereichen berechtigt". Man würde sich freuen, wenn sich die betreffenden Personen aktiv an der Naturschutzarbeit des LBV im Landkreis beteiligen würden, damit dies sachlich diskutiert werden könnte.
Die LBV-Kreisgruppe Neumarkt sei letztlich auch maßgeblich daran beteiligt, dass die enorme Vielfalt an Arten und Lebensräumen im Lengenbachtal gesichert werden konnte, heißt es ind er Stellungnahme der Vogelschützer weiter. Die dortigen Hutungen konnten nur durch regelmäßige Entbuschungen, Beweidung und Pflegemahden bis heute erhalten werden. Die Arbeit wurde zu den Anfangszeiten von zahlreichen LBV-Ehrenamtlern gestemmt und sei bis heute einer der wichtigsten naturschutzfachlichen Anliegen der Kreisgruppe.
Windkraftanlagen in größeren, zusammenhängenden Waldgebieten werden von der Kreisgruppe nicht befürwortet, da hier beispielsweise die Kollisionsgefahr für Fledermäuse weitaus größer ist, als in Offenlandbereichen.
Die Behauptung, dass die Mausohrkolonie in der Lengenbachkirche durch den Bau der Windanlagen Schaden erleidet, sei aber fachlich falsch, da gerade diese Art als bodennaher Jäger von Windkraftanlagen kaum tangiert werde.
Leider wird die sachliche Ebene bei den Argumentationen der Bürgerinitiative bezüglich des Artenschutzes "oftmals verlassen", auch wenn man die grundsätzlichen Ausführungen hinsichtlich des Naturschutzes teile. Man habe auch bei einigen Vogelarten Bedenken haben, dass diese in Zukunft von den dortigen Anlagen beeinträchtigt werden könnten - zum Beispiel Schwarzstörche, hieß es vom LBV.
Der LBV habe übrigens den Bau weiterer Windkraftanlagen im Heiligenholz ebenfalls klar abgelehnt.