NEUMARKT. Die Stadt aus den Augen von Menschen mit Behinderung zu sehen und zu erleben ist das Ziel einer Veranstaltung der Stadt Neumarkt am Samstag von 10 bis 12 Uhr auf dem Rathausplatz.
Damit soll die Entwicklung eines Konzeptes für ein „Barrierefreies Neumarkt“ gefördert werden, hieß es. Die zur Erstellung des Konzeptes beauftragten Büros aus Hamburg und Berlin schicken daher interessierte Bürger auf einen Hindernisparcours durch Neumarkt. Als erste werden unter anderem Bürgermeister Albert Löhner und der Referent im Stadtrat für Menschen mit Behinderung, Bernhard Lehmeier, auf den Parcours gehen.
Ausgerüstet mit Rollatoren, Rollstühlen und speziell präparierten Brillen gilt es für sie und alle anderen Interessierten, ganz alltägliche Aufgaben wie beispielsweise den Einkauf neuer Schuhe zu bewältigen. Viel Zeit haben sie nicht, denn die stündlichen Abfahrtszeiten des Stadtbusses mahnen zur Eile. Dabei wird Neumarkt aus einer anderen Perspektive wahrgenommen und es werden Barrieren für Menschen mit Einschränkungen entdeckt, die Menschen ohne Einschränkung oft gar nicht kennen. Außerdem besteht für die Bürger an diesem Tag die Möglichkeit, mit Vertretern der Stadtverwaltung und der beauftragten Büros zu diskutieren, Anregungen einzubringen und Vorschläge zu machen.
Die Stadt Neumarkt ist eine von 15 ausgewählten Modellkommunen im Freistaat Bayern, die Fördermittel im Sonderinvestitionsprogramm „Bayern barrierefrei 2023“ erhält. Mit den Fördermitteln wird bis Ende 2014 ein Konzept erarbeitet, das wichtige Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit in Neumarkt identifiziert und bereits vorhandene gute Lösungen aufzeigt.
Ein "wesentliches Merkmal" der Erstellung des Konzeptes ist es nach Angaben aus dem Rathaus, dass neben dem Behinderten-Beirat und dem Seniorenbeirat auch alle anderen Bürger mit einbezogen werden sollen.