Die ostbayerischen Betriebe sind nach wie vor gut ausgelastet
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NEUMARKT. Die Geschäftserwartungen der Handwerker in der Region fallen wegen stagnierender Umsätze und Auftragseingänge vorsichtiger aus.
Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer zum dritten Quartal 2014 hervor.
Die Betriebe des ostbayerischen Handwerks sprechen aber von einer stabilen Handwerkskonjunktur. „Es sind viele Aufträge vorhanden und die Betriebe sind sehr gut ausgelastet“, sagt Hans Pschorn, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Nur knapp jeder zehnte Betrieb zeigt sich in der Umfrage unzufrieden über die derzeitige Wirtschaftslage. Die Geschäftserwartungen bis zum Jahresende fallen jedoch – auch saisonal bedingt – etwas vorsichtiger aus. „Die abwartende Beurteilung lässt sich auch auf stagnierende Umsätze und fast gleichbleibende Auftragseingänge zurückführen“, so Pschorn.
Weiterhin gute Auslastung
Der Geschäftsklima-Index, also die Einschätzung der derzeitigen und zukünftigen Geschäftslage, ist von 39 Prozentpunkten auf 35 Prozentpunkte leicht zurückgegangen. Das entspricht in etwa dem Niveau der konjunkturell starken Jahre 2011 und 2012. Rückgänge gibt es vor allem im Bauhauptgewerbe und im Kraftfahrzeuggewerbe.
Während dreiviertel der Betriebe nach wie vor über gestiegene oder gleichbleibende Auftragseingänge in den vergangenen drei Monaten berichten, schildert jeder zweite Betrieb im Gesundheitsgewerbe sinkende Auftragseingänge. 94 Prozent der Handwerksbetriebe sprechen von einer guten oder sehr guten Auslastung – allerdings bewertet jeder zehnte Kfz-Betrieb und 16 Prozent der Betriebe in den Handwerken für den privaten Bedarf diese als ungenügend.
Vorsichtige Erwartungen
Laut der Umfrage gehen die Handwerker in Niederbayern und der Oberpfalz insgesamt nicht davon aus, dass sich die Wirtschaftslage noch weiter verbessern wird. Jeder vierte Betrieb prognostiziert sinkende Auftragseingänge und 23 Prozent der Betriebe gehen von rückläufigen Umsätzen aus, gleichzeitig erwarten 35 Prozent steigende Einkaufspreise. „Das bedeutet aber auch, dass keine Überhitzungsgefahr besteht“, so Pschorn. „Eine stabile Reichweite der Auftragsbestände zeigt jedoch eine solide Gesamtstruktur auf.“ Immerhin wollen 83 Prozent der Befragten die Zahl ihrer Beschäftigten unverändert lassen.
„Das Handwerk verspricht sich eine Fortsetzung der stabilen Wirtschaftslage und erwartet, dass die politischen Rahmenbedingungen die nötige Planungssicherheit geben“, sagt Hans Pschorn.