NEUMARKT. Harte Zeiten für Einbrecher auch im Landkreis Neumarkt: Die Polizei führte oberpfalzweit eine groß angelegte Schwerpunktaktion durch. Damit soll die Einbruchskriminalität bekämpft werden, die auch im Landkreis Neumarkt wieder angestiegen ist.
Zum Beispiel in der Nacht zum Freitag, einen Tag vor Beginn der zweitägigen Polizei-Aktion: gegen 22.45 Uhr hörte der Eigentümer eines Einfamilienhauses im Hinteren Markt in Velburg, dass sich jemand an seiner Haustüre zu schaffen machte. Als er das Licht einschaltete, sah er eine Person weglaufen. Und unmittelbar darauf fuhr ein Auto ohne Licht davon.
Gut möglich, daß der Ganove dank der oberpfalzweiten Kontrollaktionen der Polizei bereits hinter Gittern sitzt. Über den Erfolg der umfangreichen Kontrollen will die Polizei am Montag berichten.
Am Freitag und Samstag fanden im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz besondere mobile und stationäre Kontrolleinsätze statt. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls. Die Einsätze waren Teil einer zweiwöchigen, bayernweiten Kontrollaktion gegen Diebesbanden und reisende Straftäter.
Eine Analyse der letzten zehn Jahre zeigt, dass im Jahr 2008 in der Oberpfalz die meisten Wohnungseinbrüche - 503 - verübt wurden. Im Jahr 2009 sank die Zahl auf 325 und damit auf den zweitniedrigsten Wert der vergangenen Dekade. Seit 2010 steigt die Zahl der registrierten Wohnungseinbrüche zwar kontinuierlich, jedoch nur geringfügig an. Im vergangenen Jahr lag sie bei 429. Die bisherige Auswertung für das Jahr 2014 zeigt eine Tendenz nach oben.
Um dieses Kriminalitätsphänomen, aber auch die Einbruchskriminalität in gewerbliche Objekte sowie die Kraftfahrzeug- und Betäubungsmittelkriminalität effektiv und nachhaltig zu bekämpfen, waren am Freitag von 16 bis 22 Uhr und am Samstag von 15. bis 21 Uhr eine Vielzahl von Beamten eingesetzt. Flächendeckend führten sie zum Beispiel stationäre und mobile Kontrollen an Ausfallstraßen, internationalen Verkehrswegen, Raststätten und Tankanlagen durch. Im Grenzbereich wurden auch die Ausweichstrecken sowie Busse und Züge in die Kontrollen mit einbezogen.
Die größte Kontrollstelle wurde am Samstag auf der Amberger Autobahn A 6 auf dem Parkplatz Ulrichsberg betrieben. Beamte der Polizeiinspektion Fahndung (PIF) Waidhaus, unterstützt von Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei, kontrollierten dabei 230 Fahrzeuge und 460 Personen.