NEUMARKT. „Wie bleibt unser Landkreis ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum“? - darüber diskutierten Freie Wähler im Kloster.
Die Kreistagsfraktion und die FW-Bürgermeister und Ortsvorsitzenden trafen sich zu ihrer Frühjahrsklausur im Kloster St. Josef in Neumarkt.
Vertreter einer Beraterfirma referierten über die Entwicklung und die aktuellen Bestrebungen „Elektromobilität in Kommunen - von der Verbrennungs- hin zur Elektromobilität“, bevor Walter Egelseer vom Landratsamt Neumarkt und Oberbürgermeister Thomas Thumann den Kreisräten und Bürgermeistern über ihre guten Erfahrungen von der Kooperation der Metropolregion in Bezug auf das „E-Wald-Projekt“ berichteten.
Thumann, der selbst mit einem E-Fahrzeug fährt, führte als Vorteile die Autarkie von Rohstoffen, den nicht mehr vorhandenen Emissionsausstoß sowie den „über allem stehenden“ Umweltgedanken an. Noch hätten diese Autos eine begrenzte Reichweite und teilweise lange Ladezeiten, aber das, so Thumann, „sei die Zukunft“, mit der man sich auseinandersetzen müsse.
Die Kreisräte Hans Gerngroß und Ruth Dorner forderten die konsequente Umsetzung dieser Projekte und die Vermarktung auf kommunaler Ebene.
Zur demografischen Entwicklung des Landkreises Neumarkt referierte anschließend Sabine May-Lazarus von der Regina GmbH. Die Rahmenkonzepte wie „integrierte Dorfentwicklung“ und das „Seniorenleitbild“ seien dazu Anhaltspunkte, an denen sich die Kommunen orientieren sollten. Momentan sei der Landkreis Neumarkt „bevölkerungsstabil“, jedoch erfolge eine erhebliche Altersverschiebung.
Eine Altersstrategie hinsichtlich barrierefreiem Wohnraum, die Stärkung der Nahversorgung aber auch Nachbarschaftshilfe und die intensivere Integration von Senioren in das öffentliche Leben seien zwingende Faktoren, um dem Alterskegel künftig sorgsam entgegentreten zu können.
Im Zuge der Gesamtproblematik wurde es auch als notwendig angesehen, Jugendprojekte zu forcieren und die Einbindung junger Menschen in die Gemeindeplanung mit einfließen zu lassen. Dies fördere eine Bindung zur eigenen Kommune und sei elementar, um die sozialen Einrichtungen erhalten und junge Familien an die Gemeinden binden zu können.
Umweltbildung, Generationenaustausch sowie der Ausbau der Ferienbetreuung seien nur einige Punkte, die im Zuge solcher Jugendprojekte intensiv betrieben werden müssten.
Beispielhaft wurden die Generationenmanager in den Gemeinden Berngau und Deining angeführt.
Bürgermeister Bernhard Graf aus Hohenfels und Roland Zeltner von einer Neumarkter Firma informierten die Räte abschließend über die Laber-Naab-Infrastruktur GmbH. Inzwischen, so Graf, hätten sich landkreisübergreifend 14 Gemeinden angeschlossen. Langfristige Zielsetzung sei es, die Hoheit über die Kabelnetze zu erlangen. Zeltner: „Die Gesellschaften verlegen ihre Kabel mit öffentlichen Geldern, bleiben Eigentümer der Netze und interessieren sich nur für rentable Strecken“. Eine interkommunale Zusammenarbeit zum Bau eigener Breitbandkabelnetze zur Vollversorgung der einzelnen Gemeinden sei daher ein hervorragender Denkansatz.