Sergej Dortmann (2.v.l.) erhielt von Regierungspräsident Axel Bartelt eine Auszeichnung. Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger und Landrat Willibald Gailler hatten den Neumarkter nach Regensburg begleitet
NEUMARKT. Sergej Dortmann hat im April letzten Jahres in Neumarkt einen Selbstmord-Kandidaten vom Strick geschnitten und ihm damit das Leben gerettet.
Deshalb erhielt er am Donnerstag in Regensburg zusammen mit elf anderen Rettern eine Anerkennungsurkunde aus der Hand von Regierungspräsident Axel Bartelt.
Am 3. April hatte ein Mann in Neumarkt mit einem Abschiedsbrief an seine Lebensgefährtin seinen Suizid angekündigt und sich mit unbekanntem Ziel aus seiner Wohnung entfernt.
Kurz nach 19 Uhr kehrte er zu seinem Gartenschuppen zurück, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Er befestigte einen Strick an einem Holzbalken des Schuppendaches, steckte den Kopf in die Schlinge, stieg auf einen Stuhl und sprang.
Die bereits alarmierte Polizeistreife fand den Mann leblos am Strick hängend. Sergej Dortmann kam ebenfalls hinzu, rannte sofort zurück in seine nahe Wohnung, holte ein Messer und durchtrennte den Strick. Dann unterstützte er die Polizeibeamten bei den sofort eingeleiteten Erste-Hilfe-Maßnahmen bis zum Eintreffen des Notarztes.
"Ihrer schnellen Reaktion ist es zu verdanken, dass der Mann ohne Folgeschäden überlebt hat", sagte am Donnerstag Regierungspräsidenten Axel Bartelt bei einer Feierstunde im Großen Sitzungssaal der Regierung der Oberpfalz in Regensburg zu Sergej Dortmann. Für sein vorbildliches Handeln sprach er ihm die öffentliche Anerkennung aus und überreichte eine Urkunde.