Wo lebt man am sichersten ? Die Polizei veröffentlicht die Straftaten-Zahlen - aufgeschlüsselt nach Gemeinden
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Gesamtstraftaten
Deliktsverteilung
Gewaltkriminalität
Straßenkriminalität
Diebstahlskriminalität (gesamt)
Wohnungseinbrüche
Vermögens- und Fälschungsdelikte
Rauschgiftkriminalität
Jugendspezifische Delikte
NEUMARKT. Die Zahl der Straftaten im Landkreis Neumarkt ist stark gesunken - doch die Anzahl der Einbrüche bereitet der Polizei Sorgen. Das "gefährlichste Pflaster" mit den meisten Straftaten pro Einwohner war im Jahr 2014 Parsberg - am sichersten lebt man in der Gemeinde Berngau.
Das wurde bei der Präsentation des "Sicherheitsberichts 2014" bekannt, der am Mittwoch-Nachmittag in Regensburg vorgestellt wurde. Die Zahl der Straftaten im Landkreis Neumarkt ist dabei - von einem sowieso schon niedrigem Stand - um 7,2 Prozent auf 3783 Taten gesunken. Damit liegt die sogenannte "Häufigkeitszahl" - die Zahl der Straftaten pro 100 Einwohner - erstmals bei unter 3 (genau 2,959).
Bei der Pressekonferenz im Regensburger Polizeipräsidium wurde auch die Verteilung der Straftaten auf die einzelnen Gemeinden des Landkreises besprochen. Und hier löste Parsberg überraschend die bisher immer an der Spitze stehenden Große Kreisstadt ab: Neumarkt fiel sogar hinter Velburg auf Platz 3 zurück. In Parsberg wurden über fünf Straftaten pro 100 Einwohner registriert, in Velburg 4,8 und im Neumarkter Stadtgebiet sank der Anteil von 4,9 auf 4,5.
Eine Insel der Glückseligen scheint wie im Vorjahr weiterhin die Gemeinde Berngau zu sein, bei der Kriminalität offenbar fast unbekannt ist: deutlich unter einem Fall (genau 0,75) pro 1000 Einwohner zählte hier die Polizei. Ob das jetzt dran liegt, daß die Berngauer besonders gesetzestreue Menschen sind, oder ob sie ihrer kriminellen Aktivitäten einfach lieber in Neumarkt oder Freystadt frönen, steht aber natürlich in keiner Statistik.
Überhaupt sind die Zahlenwerke wie jede Statistik mit Vorsicht zu genießen: in der Gemeinde Berg liegt die Häufigkeitszahl zum Beispiel bei 2,6 (und sie lag im Vorjahr sogar bei 3,6), was aber sicher zu einem Gutteil auf die Autobahnausfahrten auf Berger Gemeindegrund zurückzuführen ist. Durchreisende Straftäter begehen Straftaten häufig in unmittelbarer Autobahn-Nähe - und hier hat Berg das Statistik-Pech, daß nicht nur die Ausfahrt Oberölsbach, sondern auch die Autobahnausfahrt Neumarkt auf Berger Gemeindegebiet liegt.
Während auf fast allen Gebieten die Zahl der Straftaten im Landkreis Neumarkt teils stark zurückging oder wenigstens stagnierte (klicken Sie auf die Grafiken!), sticht die stark gestiegene Zahl der Einbrüche heraus. Das ist nicht nur ein Problem im Landkreis Neumarkt, sondern in der ganzen Oberpfalz, sagte Polizeipräsident Gerold Mahlmeister am Mittwoch.
Trotz intensiver Bemühungen der Polizei gab es hier deutliche Steigerungen. "Wir werden alles tun, um
diesem besonders sicherheitsrelevanten Deliktsbereich künftig noch intensiver entgegenzutreten", erklärte Mahlmeister.
Unabdingbar sei hier aber eine enge Allianz mit der Bevölkerung: "Ein wachsames Auge, nicht
nur auf das eigene Heim, sondern bei Bedarf auch auf das des Nachbarn, die Bereitschaft, bei
verdächtigen Wahrnehmungen sofort die Polizei zu verständigen oder auch der Einsatz von
technischen Sicherungen sind einige Beispiele dafür, wie sich jeder einzelne Bürger schützen oder helfen kann, erfolgreich gegen Einbrecher vorzugehen".
Oberpfalzweit macht nach den Worten des Polizeipräsidenten auch die Rauschgift-Kriminalität zu schaffen. Hier steuerte der Landkreis Neumarkt aber gegen den Strom: die Zahl der Drogen-Delikte ist hier um fast ein Drittel auf 170 Fälle zurückgegangen. Der Landkreis weist hier mit deutlichem Abstand den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre auf.