NEUMARKT. In Berg wurde im Gemeinde-Mitteilungsblatt eine für die Bürger vorgefertigte Stellungnahme gegen die "Monstertrasse" beigelegt.
Die im Rathaus abgegebenen Stellungnahmen werden gesammelt und von der Gemeinde an die Bundesnetzagentur in Bonn weitergeleitet, hieß es.
Nach Einschätzung des Berger Bürgermeisters Helmut Himmler beginnen nach der Konsultationsphase die entscheidenden Monate im Entscheidungsprozess um die Höchstspannungsleitungen. Die Linie der Bundesnetzagentur sei hinlänglich bekannt und die Behörde habe "in der gewohnt arroganten und herablassenden Art" die vermeintliche Notwendigkeit aller in Rede stehenden Korridore behauptet – bereits vor den sogenannten Konsultationen.
Entscheidend für die Bedarfsnotwendigkeit der Stromleitungen sei aber nicht "das derzeitige Gerede um tatsächliche oder vermeintliche Notwendigkeiten von Leitungen". Nach der aktuell laufenden Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung werde die Bundesnetzagentur einen Netzentwicklungsplan Strom erarbeiten, der dann Grundlage für die nächste Änderung des Bundesbedarfsplangesetzes sei.
Himmler sagte, dass entscheidend sei, was im Gesetz stehe - und ob die Süd-Ost-Gleichstrompassage auch im kommenden Bundesbedarfsplangesetz bleibe oder eben nicht. Für die im Bundesbedarfsplan festgeschriebenen Leitungen werde nämlich die energiewirtschaftliche Notwendigkeit festgestellt und das sei für die Netzbetreiber und die Plangenehmigung verbindlich.
Der Bürgermeister sieht gute Chancen, dass die Süd-Ost-Passage nicht realisiert wird. Bayern werde wohl den sogenannten Südlink akzeptieren, nicht aber den Korridor D zwischen Wolmirstedt und Gundremmingen in Bayern. Es sei nicht denkbar, dass der Bayerische Ministerpräsident bei den Verabredungen zur Stromtrassenfrage in der Berliner Regierungskoalition "so abgebürstet wird wie zuletzt beim Mindestlohn", sagte Himmler. Es gebe durchaus gute Chancen, dass der Korridor D im neuen Bundesbedarfsplangesetz nicht mehr enthalten sei.
Himmler fordert die Bürger zu möglichst vielen Stellungnahmen und Einwänden zum Netzentwicklungsplan 2014 im Rahmen der Konsultation auf. Die politischen Akteure sollten spüren, dass sich am vehementen Widerstand der Bürger zu den drohenden Monsterleitungen quer durch den Landkreis nichts geändert habe.