Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger und Werner Schütt vom Tiefbauamt riefen die Neumarkt zur Teilnahme am Lärmaktionsplans auf
Foto: Stadt Neumarkt
NEUMARKT. Sieben Kilometer verläuft die Bahnstrecke Nürnberg-Regensburg durch Neumarkter Stadtgebiet - und ist nach Meinung vieler Neumarkter viel zu laut.
Jetzt können sie aktiv ihre Beschwerden beim Eisenbahnbundesamt melden.
Etwa 25.000 Einwohner sind durch den Bahn-Lärm besonders betroffen: Brennpunkte sind hier Pölling, Ritterhof, Woffenbach, die Innenstadt, der Deininger Weg und die Hasenheide, sagten am Donnerstag Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger und Werner Schütt vom Tiefbauamt. Kritisiert wurde von der Stadt die zu kurzen und nur einseitigen Lärmschutzwände.
Immerhin sei die Lärmbelastung für viele Bürger höher als 45 Dezibel - und daß die Neumarkter dies auf Dauer nicht hinnehmen wollen, haben 1100 von ihnen bereits auf einer Unterschriftenliste verdeutlicht.
Die Stadt fordert nun die weitere Realisierung von Schallschutzwänden im Zuge des Programms „Lärmsanierung an Schienenwegen des Bundes“ für die gesamte Ortsdurchfahrt Neumarkt und den Einsatz eines sogenannten "besonders überwachten Gleises (BüG)" im gesamten Stadtgebiet.
Gegebenenfalls könnte Neumarkt ja auch als Versuchsstrecke für sogenannte „Schienenstegdämpfer und niedrige Lärmschutzwände“ und andere innovative Schallschutzmaßnahmen dienen. Wichtig sei auch eine
Geschwindigkeitsreduzierung im Stadtgebiet, insbesondere für laute Güterwagons.
Hauptkritikpunkt in der Bevölkerung sei der Güterverkehr, der in den letzten Jahren massiv zugenommen habe
Güterzüge seien zu laut und lösten Erschütterungen aus
Der Schienenlärm insgesamt soll nach den Zielen der Bundesregierung von 2008 bis 2020 halbiert werden. Für klassische Lärmschutzmaßnahmen stellt der Bund in diesem Jahr rund 130 Millionen Euro an Haushaltsmittel bereit. Zusätzlich soll der Lärm an der Quelle verstärkt bekämpft werden. Ziel ist es, dass bis 2020 alle rund 120.000 Güterwaggons in Deutschland auf leisere Bremsen umgerüstet werden - derzeit sind es rund 10.000.
Im Rahmen des Lärmaktionsplans können sich auch die Neumarkter bis 31. Mai im Internet aktiv beteiligen und dem Eisenbahnbundesamt Informationen zur persönlichen Lärmbelästigungen mitteilen.