NEUMARKT. Die zunehmende Marktorientierung und Marktöffnung beim Sektor Milch ist nach Meinung von MdEP Albert Deß grundsätzlich zu begrüßen.
Das könne aber nur gelingen, wenn die Bundesländer und die EU gezielt daran arbeiten würden, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. "Das gilt für die landwirtschaftlichen Betriebe genauso wie für die milchverarbeitenden Institutionen, die gerade im Milchsektor meist genossenschaftlich organisiert sind," sagte der agrarpolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament anlässlich der Abstimmung über den Nicholson-Bericht zur EU-Milchpolitik.
Auch nach der Abschaffung der Milchquote sei sich die EU ihrer Verantwortung für die milcherzeugenden Landwirte bewusst. Im Vordergrund stehe jetzt die Unterstützung beim Absatz der in allen Mitgliedsländern erzeugten Milchmengen. "Dazu müssen europaweit einheitliche und klare Regeln für Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Milch bzw. Milchprodukten geschaffen werden. Wichtig sind die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf allen Ebenen und die Unterstützung der Molkereien bei der Erschließung neuer Märkte", so der Europaabgeordnete Deß.
In diesem Zusammenhang denke er auch an das Handelsabkommen mit den USA, sagte Deß. Gerade für die landwirtschaftlichen Produkte brauche man einen fairen Zugang zu diesem interessanten Markt. Nach Meinung des Abgeordneten stünden auch beim heftig umstrittenen "TTIP" die Interessen der europäischen Verbraucher in Vordergrund.
"Innerhalb Europas muss konsequent darauf geachtet werden, dass die Interessen der Nahrungsmittelhersteller und Verbraucher kartellrechtlich besser geschützt werden. Die Macht der in den letzten Jahren immer größer und mächtiger gewordenen Lebensmittel-Konzerne muss auf den Prüfstand", so Deß abschließend.