Bis 2020 sollen im Landkreis 2890 neue Wohnungen nötig sein
NEUMARKT. In den kommenden fünf Jahren müssen im Landkreis Neumarkt nach Meinung der Bau-Gewerkschaft 2890 neue Wohnungen gebaut werden.
Die IG Bauen-Agrar-Umwelt beruft sich dabei auf neueste Zahlen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Allein in diesem Jahr würden demnach etwa 530 zusätzliche Wohnungen im Landkreis Neumarkt gebraucht.
„Bei vielen Altbauten – gerade aus der Nachkriegszeit – lohnt sich eine Sanierung wirtschaftlich kaum noch. Damit fallen nach und nach immer mehr Wohnungen weg. Gleichzeitig kommen mehr Zuwanderer zu uns“, sagt Stefan Königsberger, Bezirksvorsitzender der IG Bau Oberpfalz. Außerdem gebe es einen starken Trend zu Ein-Personen-Haushalten. „All das lässt den Bedarf an neuem Wohnraum im Kreis Neumarkt steigen“, so Königsberger.
Die IG Bau fordert, beim Neubau besonders den bezahlbaren Wohnraum im Blick zu haben. „Wir brauchen im Landkreis Neumarkt mehr Wohnungen für Normal- und Geringverdiener. Außerdem gibt es einen enormen Mangel an altersgerechten Wohnungen. Auch das Angebot bei Sozialwohnungen ist schon seit langem mehr als dürftig. Selbst wer einen Wohnberechtigungsschein hat, hat oft kaum eine Chance, auch tatsächlich eine Sozialwohnung zu bekommen“, sagt Stefan Königsberger. Diese Situation könne sich bei weiter steigenden Flüchtlingszahlen bald zuspitzen. Hier seien der Bund und der Freistaat Bayern gefordert, so der IG BAU-Bezirkschef.
Für seine Prognose zum zusätzlichen Wohnraumbedarf hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung unter anderem den aktuellen Wohnungsmarkt, die Bevölkerungsentwicklung und die Alterung der Wohngebäude berücksichtigt. Für die IG Bau ist das Fazit klar: „Mit dieser Studie liegen die Fakten auf dem Tisch. Für den Neubau bezahlbarer Wohnungen im Landrkeis Neumarkt müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Dafür brauchen wir auch mehr steuerliche Anreize und weniger Bürokratie rund um den Bau“, so Königsberger.