Josef Neumeyer jun., Vorsitzender Josef Neumeyer Josef sen. und Johannes Seemeier von der Firma Burgis (v.l.) bei der Feldbegehung
NEUMARKT. Die Kartoffelernte könnte heuer nur 60 Prozent der normalen Menge betragen, hieß es von der Neumarkter Erzeugergemeinschaft.
Bei einer
Vorerntebesprechung und einer Feldbegehung zusammen mit der Neumarkter Firma Burgis wurde eine Ertragsermittlung gemacht und das Vorgehen für die Ernte gemeinsam besprochen. In diesem Jahr musste die Kartoffel bisher mit zwei Extremen zurechtkommen, hieß es: große Hitze und sehr lange Trockenheit.
„Kartoffeln mögen keine Temperaturen über 25 Grad“, so Erzeugergemeinschafts-Vorsitzender Josef Neumeyer. Entsprechend fällt auch die Ernteprognose aus: Nur 60 Prozent der normalen Menge sind wahrscheinlich verfügbar. Derzeit besteht noch nicht einmal die Möglichkeit, die Kartoffeln zu ernten, da sie wie einbetoniert im Boden liegen. Bevor es regnet und so die Bestände auffrischen und die Böden aufweichen, "können wir nichts tun. Das bereitet uns Landwirten der EG Neumarkt viele Sorgen“, sagte Neumeyer.
Kartoffeln, die schalenfest und reif im Boden liegen, müssen zeitnah geerntet werden, da Schädlinge wie Schnecken, Mäuse und der Drahtwurm in ihnen einen Wasserspeicher sehen und die Knollen anfressen. Diese beschädigten Kartoffeln sind nicht vermarktungsfähig, genauso wenig wie die grünen Knollen, die entstehen, wenn die Dämme aufreißen und die Sonne auf die Kartoffeln scheint. Dieser Zustand ist aktuell vielerorts zu beobachten, hieß es.
„Wir müssen warten“, sagte Karl Gröschl, Kartoffelfachberater der Firma NU-Agrar, bei der Besprechung mit der Erzeugergemeinschaft. Er gab in diesem Zuge wichtige Informationen an die Landwirte und wies auf Besonderheiten bei der diesjährigen Ernte hin.
„Alle drei Jahre kommt es nun zu solchen Wetterkapriolen. Früher kam das alle sieben Jahre vor“, sagte zweiter Vorstand Matthias Walser. Er hat bereits in Bewässerung investiert und konnte damit etwas ausgleichen. Jedoch wachse die Kartoffelpflanze über 30 Grad Celsius einfach nicht mehr weiter, deshalb werde auch dort die Ernte mager ausfallen.
Vorsitzender Neumeyer und Johannes Seemeier von der Firma Burgis zogen nach der Besprechung ein gemeinsames Fazit: Man stehe vor großen Herausforderungen in diesem Jahr und müsse zusammen versuchen, die Aufgaben so gut wie möglich gemeinsam zu lösen.