Baudirektor Werner Bachseitz, Landrat Willibald Gailler und Behördenleiter Thomas Gollwitzer in Neumarkt
NEUMARKT. Viele Puzzlesteine machen den Landkreis Neumarkt jedes Jahr ein Stück lebenswerter. glaubt man beim Amt für Ländliche Entwicklung.
Das Amt legt im zweijährigen Turnus eine Landkreisinformation auf, die einen Überblick über die Vorhaben der Ländlichen Entwicklung gibt. Behördenleiter Thomas Gollwitzer überreichte jetzt Landrat Willibald Gailler die Ausgabe 2015. Der Landkreischef lobte dabei das Amt als hervorragenden Partner bei der Entwicklung des Landkreises und bedankte sich für die gute Kooperation sowie die vielfältige Förderung von Projekten der Kommunen des Landkreises.
15 der 19 Neumarkter Gemeinden sind aktuell Kunden des Amtes für Ländliche Entwicklung. Insgesamt werden 25 Vorhaben mit einer Gesamtfläche von rund 3 000 Hektar im Landkreis Neumarkt bearbeitet. In diese Vorhaben flossen bisher rund zehn Millionen Euro Fördermittel. Allein 2013 und 2014 wurden Gesamtinvestitionen der Teilnehmergemeinschaften und Kommunen in Höhe von 6,1 Millionen Euro mit 2,9 Millionen Euro Zuschüssen aus Fördertöpfen des Freistaates Bayern, des Bundes und der Europäischen Union unterstützt. Für die laufenden Vorhaben der Ländlichen Entwicklung im Landkreis Neumarkt sind in diesem Jahr rund 2,8 Millionen Euro Fördermittel freigegeben.
Zur Einleitung bis zum Jahr 2017 sind in das Arbeitsprogramm 21 Vorhaben im Landkreis Neumarkt aufgenommen.
Im Landkreis gibt es aktuell zwei interkommunale Zusammenschlüsse, das Aktionsbündnis Oberpfalz-Mittelfranken (AOM) und die NM-ARGE 10. Behördenleiter Thomas Gollwitzer sagte, dass die Kommunen längst die Vorteile einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit erkannt hätten. Der beste Beweis sei, dass sich im Jahr 2013 die Stadt Berching der AOM angeschlossen und die Stadt Hilpoltstein den Beitritt beantragt hat. Auch die NM-ARGE 10 wurde um die Gemeinden Breitenbrunn und Dietfurt erweitert.
Zur Stärkung und Erhaltung der baulichen, ökologischen und sozialen Qualitäten in den Dörfern wollen die beiden Integrierten Ländlichen Entwicklungen NM-ARGE 10 und AOM gemeinsam mit dem Projekt "Dörfer der Zukunft" Methoden erproben, die dem demografischen Wandel und insbesondere dem Bevölkerungsrückgang, der Abwanderung und Überalterung entgegenwirken.
Die Kommunen der AOM haben sich das Ziel gesetzt die Daseinsvorsorge zu sichern und eine familienfreundliche Wirtschaftsregion zu werden, in der auch die Verbesserung des touristischen Angebots angestrebt wird. Erste Maßnahmen sind ein Rad- und Wanderwegekonzept mit entsprechendem Ausbau der Wege sowie die Errichtung von acht "Generationen in Bewegung"-Parks.
Mit Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung haben die Gemeinde Berngau, der Markt Pyrbaum und die Stadt Berching jeweils ein Energiekonzept erarbeitet. In Berngau wurde ein Aktionsplan entwickelt, der neben der im Herbst 2014 durchgeführten Energiewoche einen Sanierungsfahrplan für das Rathaus und eine Sanierungskampagne für Privatleute vorsieht. Der Markt Pyrbaum hat bereits PV-Anlagen mit Eigenstromnutzung bei der Kläranlage und dem Wasserwerk installiert und mit dem Neubau des Seniorenzentrums als KfW-Effizienzhaus begonnen. Die Stadt Berching plant den Ausbau von Wärmenetzen und ein Blockheizkraftwerk mit Eigenstromnutzung an der Kläranlage.
Mit der Dorferneuerung wurde zum Beispiel in Döllwang, Staufersbuch und Willenhofen jeweils ein neues Gemeinschaftshaus für die örtlichen Vereine und die Dorfgemeinschaft gebaut. Auch Sulzkirchen hat die Chance der einfachen Dorferneuerung genutzt, um einen attraktiven Dorfplatz zu schaffen und die Ortstraßen zurückzubauen und zu begrünen. In Eglwang ist geplant, mit der Sanierung der Dorfkapelle und des Dorfweihers, der Gestaltung eines Dorfplatzes und Pflanzmaßnahmen in der Ortsmitte einem Treffpunkt für Jung und Alt zu schaffen. In Schweigersdorf sollen mit der Dorferneuerung ein Dorfplatz mit Wasserfläche und ein Dorfstadl für die Dorfgemeinschaft gebauten werden.
Der Markt Lauterhofen hat zum Beispiel die Verbindungsstraße von Deinschwang nach Freiberg und die Stadt Freystadt mehrere Feld- und Waldwege rund um den Weiler Richthof ausgebaut. Damit erhalten nicht nur die land- und forstwirtschaftlichen Flächen eine verbesserte Erschließung, auch die Lücken im Rad- und Wanderwegenetz werden geschlossen.