NEUMARKT. Die rausgeworfenen Mitarbeiter der Mittelbayerischen Zeitung machten am Freitagabend ihrem Ärger Luft, während die Zeitung feierte.
Wie berichtete hatte das Blatt, das auch in Neumarkt eine Heimatzeitung herausgibt, in Regensburg die Mitarbeiter einer Tochterfirma vor die Tür gesetzt, obwohl die nach Angaben der Gewerkschaft Verdi teilweise über 40 Jahre für den Mittelbayerische Verlag gearbeitet haben. .
Am Freitagabend hatte Verleger Peter Esser alle Beschäftigten in ein Kino in Regensburg eingeladen, wo ein Film zum 70jährigen Bestehen der Mittelbayerischen Zeitung gezeigt wurde. Während drinnen mit Buffet und Getränken gefeiert wurde, machten draußen die gekündigten Beschäftigten samt Familien ihrem Ärger Luft.
Besonders bitter wurde registriert, daß Peter Esser kürzlich den Bayerischen Verdienstorden verliehen bekam, "obwohl er mit seinen Mitarbeitern alles andere als sozial umgeht", wie es von der Gewerkschaft hieß.
Der von der Verlagsleitung vorgelegte Sozialplan sei für die ehemaligen Beschäftigten "nicht das Papier wert auf dem er steht". Hier sollen alle 12.000 Euro Abfindung bekommen und ein Jahr lang 80 Prozent ihres letzten Lohns, der zum großen Teil auch noch von der Agentur für Arbeit mit Transferkurzarbeitergeld bezuschusst wird. Alle rausgeworfenen Mitarbeiter wollen mit Kündigungsschutzklagen vor das Arbeitsgericht gehen.