„Steuerung braucht Fakten“


Bildungs-Experten in Neumarkt im Gespräch mit Landrat Willibald Gailler

NEUMARKT. In Neumarkt tauschten sich Kommunen zu Nutzen, Möglichkeiten und Grenzen einer kommunalen Bildungsberichterstattung aus.

Warum sollen Kommunen ihre Bildungsangebote statistisch erfassen und deren Wirkungen analysieren? „Steuerung braucht Fakten“ – unter diesem Motto informierten sich auf der Themenkonferenz der Transferagentur Bayern in Neumarkt Vertreter bayerischer Kommunen rund um das Thema Bildungsmonitoring.

Der Tagungsort innerhalb der Metropolregion Nürnberg war mit Bedacht gewählt worden, hieß es. Im Landkreis Neumarkt sei man sich bewusst, dass ein handlungsorientiertes Bildungsmonitoring einen passgenauen Zuschnitt der Bildungsangebote auf die Bedarfslagen der Bürger ermöglicht, sagte Landrat Willibald Gailler zum Start der Tagung. „Wir erheben deshalb eigene Daten, haben zum Beispiel vor kurzem eine Befragung zur Familienbildung durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse bauen wir Familienstützpunkte auf.“


Aus der Erfahrung einer Kommune, die seit über fünf Jahren kommunales Bildungsmanagement betreibt, berichtete Michael Fedler, Leiter des Referats für Strategische Planung im Landkreis Osnabrück. Bildung sei Chefsache in seiner Kommune, die ihr Konzept im Rahmen des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“ aufgebaut hat. Am Beispiel durchgängiger Sprachförderung zeigte Fedler, dass Bildungsmonitoring in ein Gesamtkonzept eingebettet und von politisch ausgehandelten Zielen geleitet werden müsse.

Dass Bildungsmonitoring auch für Bildungsregionen in Bayern unverzichtbar sei, meinte Dr. Karin E. Oechslein. Eine regionale Datenfundierung sei elementar für einen gelungenen Austausch aller Akteure und Verantwortlichen der verschiedenen Bildungsbereiche wie Schulen oder Jugendhilfe, sagte die Direktorin des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung.

„Ein gutes kommunales Bildungsmonitoring bildet die Grundlage für politische Entscheidungen und kommunale Diskurse zur Verbesserung des Bildungswesens“, sagte Dr. Rainer Wolf vom Bundeskonsortium Bildungsmonitoring. Am Beispiel der „Abgänger ohne Schulabschluss“ präsentierte Wolf anschaulich, wie das Monitoring hilft, konkrete Fragen der Bildungsplanung zu beantworten. Beispiel: „Was müssen wir tun, um mehr Schülern zu einem Abschluss zu verhelfen?“.

Die kommunale Vernetzung in der Metropolregion Nürnberg werde auch beim Thema Bildungsmonitoring angestrebt. In der nächsten Veranstaltung werden oberfränkische Kommunen diskutieren, wie gemeinsam regionale Kritierien und Indikatoren entwickelt werden können.
23.11.15
Neumarkt: „Steuerung braucht Fakten“
Telefon Redaktion


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