Der Chinesenfasching lief heuer viel friedlicher ab
NEUMARKT. Der „Chinesenfasching“ 2016 war erfreulich friedlich, hieß es von der zuständigen Parsberger Polizei - nachdem es in den letzten Jahren immer wieder meist alkoholbedingte Schlägereien gegeben hat.
Allerdings sorgte kurz vor dem Start des großen Faschingszugs ausgelaufenes Benzin an einer Dietfurter Tankstelle für einige Schreckmomente.
Wie neumarktonlinebereits berichtete,ging der Zwischenfall aber glimpflich ab.
Die Polizei teilte am Freitag ergänzend mit, daß an einer Tankstelle am westlichen Stadtrand nach ersten Erkenntnissen wegen eines technischen Defekts eine größere Menge Benzin ausgetreten und zum Teil in die öffentliche Kanalisation gelangt war. Erst als nach mehrfachen Messungen mögliche explosive Mischungen im Kanalsystem auszuschließen waren, konnte ohne Gefährdung von Besuchern, Anwohnern und Zugteilnehmern der Faschingszug pünktlich starten.
Die registrierten Delikte und Vorfälle waren im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich rückläufig, sagte ein Polizeisprecher: "Vielleicht hat ja die extrem schlechte Witterung das eine oder andere Gemüt schon rein äußerlich etwas abgekühlt". Schwerwiegende Sicherheitsstörungen, auf die man sich entsprechend der "aktuellen, allgemeinen Situation" natürlich vorbereitet hatte, blieben jedenfalls aus.
Der „Faschingszug“ am Nachmittag ab 14 Uhr verlief in gewohnt geordneten Bahnen. Das bewährte Einsatzkonzept Polizei - Feuerwehr Dietfurt - Stadtverwaltung - Sicherheitsdienst ging auf und sorgte für einen geordneten Ablauf, hieß es.
Bereits ab den Mittagstunden wurde von den Sicherheitskräften an den Zugängen zur Innenstadt gemäß der geltenden Stadtsatzung das mitgebrachte Glas in Form von Bier- und Schnapsflaschen „abgefischt“ und entsorgt.
Zusammen mit einer starken Präsenz von Fußstreifen der Polizeieinheiten gelang es, den stark bevölkerten Innenstadtbereich recht friedlich zu gestalten, obwohl manche Faschingsgänger natürlich gar nicht begeistert waren, weil sie nicht in eines der restlos überfüllten Lokal gelangen konnten.
Weniger Scherben auf den Straßen und gut gefüllte Abfallbehältnisse waren das Ergebnis der Bemühungen von Stadt, Sicherheitsdienst und Polizei.
Leider ignorieren aber nach Angaben der Polizei eine ganze Reihe von "immer noch uneinsichtigen Besuchern, Lokal- und Standbetreibern und auch Faschingszugteilnehmern" das geltende Glasverbot und sorgten damit neben Abfall auch für Gefahrenstellen auf den Verkehrsflächen.
Die "rasant zunehmende Alkoholisierung der Feiernden" bescherte ab den frühen Abendstunden zunächst den Rettungsdiensten eine Menge Arbeit. Insgesamt wurde bei 16 Einsätzen Sturz- und sonstige Verletzungen sowie zumeist „sinnlos“ Betrunkene versorgt.
Aktenkundig wurden daneben einige Körperverletzungsdelikte:
Ein 20jähriger Berchinger verpasste einem 29jährigen Töginger in einer Gaststätte an der Hauptstraße gegen 21.30 Uhr einige Schläge, offensichtlich um ein Beziehungsproblem auszutragen.
Gegen 22.15 Uhr „erwischte“ ein 17jähriger Lupburger in der Tennishalle von einem Unbekannten einen Faustschlag, der die Lippe des Opfers platzen ließ.
Der Ausgang eines Fußballspiels war der Grund eines Streits zwischen einem 17jährigen Dietfurter und einem 18jährigen Seubersdorfer um 23.30 Uhr vor einem Lokal in der Hauptstraße. Nachdem die Worte nicht mehr reichten, fing sich der 18jährige Mann einen Faustschlag ein, der aber ohne größere Folgen blieb.
In den frühen Morgenstunden wurde die Beschädigung der Glasfront der Raiffeisenbank angezeigt. Hier wurde von einem Unbekannten eine Scheibe eingedrückt, aber nicht durchbrochen. Die Schadenshöhe steht noch aus.
Die geltende Stadtsatzung ist nun einschlägig für zwei „Wildpinkler“, die meinten, man könne sich den Weg zur Toilette sparen. Als Sichtschutz nutzten sie vor Ort befindliche Einsatzfahrzeuge der Polizei. Das fanden die Polizisten aber nicht recht lustig und zeigten die beiden völlig uneinsichtigen Betrunkenen an.
Erfreulicherweise kam es zu keinen alkoholbedingten Verkehrsunfällen.
Abschließend wurde aus Sicht der einsatzleitenden Polizeiinspektion Parsberg, die abwechselnd von Dienstkräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei, vom Einsatzzug Regensburg und einer Militärpolizeistreife der US-Armee unterstützt wurde, die bewährte Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Dietfurt, besonders mit den Feuerwehrkräften Dietfurt, mit dem Rettungsteam des BRK sowie dem Sicherheitsdienst gelobt.