Medaille für Martini


Jetzt gibt es sogar eine Gedenk-Medaille des Freystädter Komponisten "Jean Paul Egide Martini"

NEUMARKT. Der Freystädter Komponist "Jean Paul Egide Martini" starb vor 200 Jahren und erlangte Weltruhm. Jetzt gibt es sogar eine Gedenk-Medaille.

Am 14. Februar 2016 jährt sich der 200. Todestag des bekannten Oberpfälzer Komponisten , der am 31. August 1741 in Freystadt als "Johann Paul Aegidius Martin" als sechstes Kind des Organisten und Schullehrers Andreas Martin und seiner Frau Barbara das Licht der Welt erblickte.

In diesem Jahr feiert die Stadt Freystadt das "Martini-Jahr", um ihren berühmten Sohn, der als Komponist zu Weltruhm gelangte, ein Andenken zu bewahren.


Diese Idee beflügelte im vorigen Jahr auch die Mitglieder des Münzverein Neumarkt, Martini eine Medaille zu widmen, so Vorsitzender Andreas Meyer. Noch dazu dürfte es die erste Martine-Medaille überhaupt sein. Den in der einschlägigen Medaillen-Literatur ist kein einziges Stück erwähnt.

Mit der Herausgabe seiner jetzt vierten Kunstgussmedaille zum ersten mal in einer etwas frei gestalteten Machart und in einer neuen Bismut-Wismut Legierung erinnert der Münzverein Neumark an "Jean Paul Egide Martini", dem nach Christoph Willibald Ritter von Gluck, als zweiter Oberpfälzer Komponist eine große musikalische Karriere in Frankreich gelang.

Die Kunstgussmedaille gestaltete die in der Schweiz lebende Künstlerin Maya Graber. Der Münzverein Neumarkt lernte die Bildhauerin und Medailleurin Maya Graber im November 2014 in der staatlichen Münzsammlung in München kennen. Dort stellte Sie mit weiteren Medailleuren anlässlich der Jahrestagung der "Gesellschaft für Medaillenkunde" in München aus.

Ihr expressionistischer und ausdruckstarker, freigestalteter Medaillenstil gefiel damals auch den anwesenden Vorstandsmitgliedern des Münzverein Neumarkt. Die Mitglieder unterstützten das Vorhaben und die Künstlerin gestaltete daraufhin einen ersten Entwurf, so der Vorsitzende.

Das wohl bekanntestes Werk Martinis ist das Chanson „Plaisir d´amour“ aus dem Jahr 1784 nach der Novelle "Célestine". Sie erzählt die Geschichte eines Hirtenjungen, der seiner untreuen Geliebten nachweint. Martini vertonte diese Romanze. 1785 wird sie erstmals veröffentlicht.

Die Stationen Martini waren neben Freystadt das Jesuitenseminar in Neuburg an der Donau sowie Freiburg, bevor Martini Deutschland in Richtung Frankreich verlies.

In Nancy lernte er 1760 zwei Orgelbauer kennen, die ihm Unterkunft und Arbeit gaben. Mit seinen Kompositionen, die er in dieser Zeit schrieb, fand er bald Anstellung am königlichen Hof.

1764 heiratete er Marguarite Camulot aus Nancy und zog mit ihr nach Paris. Viele Hoch und Tiefs folgten, seine Ehe wurde geschieden. Mit einem Requiem zum Jahrestag der Hinrichtung Ludwig XVI. in St. Denis beendete Martini seine schöpferische Tätigkeit. Am 14. Februar 1816 starb Jean Paul Egide Martini in Paris. Sein Grab soll sich am großen Friedhof Père-Lachaise befinden.

Die Vorderseite der Medaille zeigt ein Portrait des Komponisten Jean Paul Egide Martini mit seinen Geburtsdaten und der Kuppel der Freystädter Wallfahrtskirche. Sie symbolisiert seinen Geburtsort Freystadt in der Oberpfalz. Rechts vom Portrait steht der Herausgeber der Medaille in drei Zeilen.

Auf der Rückseite greift die Medailleurin das Leben Martinis auf. Die Troddeln des Theatervorhang, er war ja unter anderem Theaterintendant, hängen spielerisch über einer Notenblattrolle, welche die bekannte Oper „plaisir d’amour“ symbolisiert. Im Hintergrund steht der Eifelturm, weil er in Paris verstorben ist. Mit den Sterbedaten ist sein Künstlername „Martini il Tedesco“ (Martini der Deutsche) zu lesen. Die auf Kreissegmenten angeordnete Schrift zeugt von den vielen Lebensstationen Martinis, welche auch von Hochs und Tiefs geprägt waren.

Die Medaille wird bis Ende der Woche, genau zum 200 Todestag aus der Schweiz eintreffen und kann ab sofort beim Münzverein zum Preis von 69 Euro bestellt werden.
07.02.16
Neumarkt: Medaille für Martini
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