Bei "Jugend forscht" gab es heuer in Neumarkt einen Teilnehmerrekord
NEUMARKT. Teilnehmerrekord bei „Jugend forscht“ in der Oberpfalz: 187 Schüler und Azubis traten in Neumarkt zum Regionalwettbewerb an.
Seit Donnerstag dreht sich in der Kleinen Jurahalle in Neumarkt wieder alles um junge, talentierte Tüftler aus der Oberpfalz. Zum 21. Regionalwettbewerb „Jugend forscht" sind insgesamt 187 Teilnehmer zwischen zehn und 21 Jahren angereist. Einzeln oder in Teams präsentieren sie 102 Erfindungen und Forschungsergebnisse. Damit ist dieser „Jugend forscht"-Jahrgang der mit Abstand größte und spannendste, den die Oberpfalz je erlebt hat.
„Wenn viele junge Leute aufeinandertreffen, die ihre Ideen und ihr Wissen präsentieren wollen, ist das immer eine fantastische Atmosphäre", sagte Nicola Huf, die zusammen mit ihrer Lehrer-Kollegin Christina Roidl vom Ostendorfer Gymnasium in Neumarkt die Wettbewerbsleitung innehat: „Doch in diesem Jahr ist es noch intensiver als sonst: Die Stände stehen dichter, die Themen sind bunter und die Teilnehmer ambitionierter."
Das kann auch Dr. Axel Knörr bestätigen, einer von insgesamt 31 Juroren. Der promovierte Dipl.-Chemiker sitzt seit vielen Jahren regelmäßig in der „Jugend forscht“-Jury, diesmal im Fachbereich Chemie: „Ähnlich wie in der Physik und Technik ist auch hier die Konkurrenz sehr groß“, stellt Dr. Knörr fest: „Überhaupt sind in diesem Jahr viele Projekte bemerkenswert komplex und ausgereift. Vor den Leistungen dieser jungen Leute kann man wirklich nur den Hut ziehen“.
Wer seine Favoriten sind, darf Dr. Knörr natürlich nicht verraten. Zumal es noch bis in die Abendstunden des Donnerstags dauerte, ehe die Juroren alle Projekte begutachtet und bewertet hatten: Beispielsweise einen selbstgebauten 3-D-Drucker, den „Gurkenschälautomaten“ oder die „Früchte-Batterie“, die überreifes Obst in Strom verwandelt.
„Es fällt auf, dass sich viele Teilnehmer verstärkt mit Fragen der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit von Produkten befassen“, sagte Brigitte Eichhammer. Sie ist
Patenbeauftragte von „Jugend forscht“ und Personalleiterin beim Holzwerkstoffhersteller Pfleiderer, der den Regionalentscheid zum mittlerweile 21. Mal organisiert.
Inspirieren lassen sich viele von ihrem unmittelbaren Lebens- oder Lernumfeld. Das trifft auch auf Manuel Polster (20) und Albert Ott (18) zu, angehende Elektroniker für Betriebstechnik bei Pfleiderer. „Im Laufe unserer Ausbildung haben wir sehr viel Zeit in der Lehrwerkstatt verbracht“, erzählt Polster: „Dabei war uns aufgefallen, dass meist erst gelüftet wurde, als die Raumluft schon sehr schlecht war oder gar Kopfschmerzen verursachte.“ Im Rahmen der Initiative „Azubi forscht“ fanden die jungen Männer heraus, woran das lag. „Wir haben umfangreiche Messungen vorgenommen“, so Ott, „und basierend auf unseren Ergebnissen eine passgenaue Lüftungsanlage entwickelt.“
Wer diese und viele andere geniale Erfindungen mit eigenen Augen sehen will, bekommt am Freitag die Gelegenheit dazu. Ab 9.30 Uhr steht die Kleine Jura-Halle allen interessierten Bürgern offen. Bis 13.30 Uhr präsentieren die 71 Mädchen und 116 Jungen dort ihre Projekte aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik, Physik und Technik.