NEUMARKT. Die umstrittenen Planungen der Firma Bögl für eine Asphaltmischanlage in Bachhausen werden auch von den Grünen strikt abgelehnt.
Man wolle keine solche Anlage im Umkreis von lebensmittelproduzierenden und lebensmittelverarbeitenden Betrieben und habe erhebliche Zweifel an den Zahlen im Gutachten der Firma Bögl.
Der Grüne Kreisrat Erwin Ehemann will die Asphaltmischanlage um jeden Preis verhindert wissen. Die Anlage soll laut Gutachten mit Braunkohlestaub betrieben werden, hieß es. Umweltökologen, Ärzte, und Wissenschaftler würden vor diesem Brennstoff warnen. Bei der Verbrennung von Braunkohlestaub könnten Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) freiwerden, Arsen, Cadmium und Quecksilber. Vor allem Kohlenwasserstoffe gelten als "sicher krebserregend". Es sei bei Anlagen an anderen Standorten nachgewiesen worden, dass das Gemüse in Nachbargärten schwer mit Naphtalin und Phenanthren belastet gewesewn sei. Dies seien Kohlenwasserstoffe, die durch den Betrieb mit Braunkohlestaub entstehen könnten.
Bei den aktuellen Nachbar-Betrieben handelt es sich um Landwirte, auch Biolandwirte im Landl, um eine Ölmühle und um einen großen Betrieb, der Kartoffeln verarbeitet. Für Kreisrat Erwin Ehemann ist ein Nebeneinander von „hoch schadstoffbelastender Industrie“ und „sauberer Nahrungsmittelerzeugung und – Verarbeitung“ schlicht unvorstellbar, sagte er.
Ehemann und Kreisvorsitzende Gabriele Bayer äußerten erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der Zahlen im Bögl-Gutachten für die Asphaltmischanlage. Auch fehle im Gutachten das Kriterium „Lärm“ völlig, so Bayer. Außerdem zweifeln die beiden Grünen die Richtigkeit der im Gutachten genannten LKW-Fahrten an.
Das größte Unbehagen habe man bei der angegebenen Produktionsmenge, so Ehemann. Deshalb fordert der Grüne Kreisrat ein Transportlogistik-Konzept.
Die Grünen fordertrn die Firma Bögl auf, ein öffentlich zugängliches Verfahren mit Bürgerbeteiligung umzusetzen. Die bisherige Praxis der Diskussion im Hinterzimmer im kleinen Kreis tauge für eine echte Bürgerbeteiligung nicht, so Gabriele Bayer.
Würde die Anlage genehmigt werden, obwohl falsche Daten die Grundlagen für das Planungs-Gutachten sind, wäre dies übrigens kein Grund, die Anlage zu verhindern. Der Betrieb der Anlage hätte Bestandsschutz, so Bezirksrätin Bayer. Kreisrat Erwin Ehemann bemängelt auch sehr, dass in Deutschland bei diesen Asphaltmischanlagen keine Dauermessung der Abgase vorgeschrieben sei. Die Abgase dieser Anlagen würden nur alle drei Jahre geprüft. In den Jahren dazwischen fände also keine regelmäßige Messung statt, so Ehemann.