Dämmung gesucht: Viele Häuser aus den 50er- bis 70er-Jahren haben noch nie einen
Dämmstoff (wie hier Holzfaser) gesehen
NEUMARKT. Die Bau-Gewerkschaft fordert mehr energetische Sanierungen und sieht auch im Landkreis Neumarkt erheblichen Nachholbedarf.
Hier wurden im
vergangenen Jahr 953 Wohneinheiten energetisch saniert. Dafür flossen von der KfWBank
rund elf Millionen Euro an staatlichen Fördermitteln.
„Jede Energiespar-Sanierung zählt. Es gibt
allerdings noch viel Luft nach oben“, hieß es dazu von der IG Bau.
„Fenster, Fassaden, Dächer, Heizungsanlagen … – gerade bei Nachkriegsbauten aus den
50er-, 60er- und 70er-Jahren haben wir einen großen Nachholbedarf“, sagte Bezirkschef
Stefan Königsberger.
Viele dieser Häuser hätten „noch nie einen Dämmstoff
gesehen“ und müssten dringend auf die heutigen Standards gebracht werden.
Die IG BAU appelliert an Haus- und Wohnungsbesitzer im Landkreis Neumarkt, auf die Förderung durch das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“
zurückzugreifen. „Angesichts steigender Heizkosten ist jede energetische Sanierung eine
Investition in die Zukunft“, so Königsberger. Hierfür sei ab April ein Zuschuss von bis zu 30
Prozent der Baukosten möglich. Auch die Stadt Neumarkt bietet unterschiedliche Föerdermöglichketien an.
„Gleichzeitig ist der Bund noch stärker gefordert. Wenn der Energiebedarf der Häuser bis
zum Jahr 2050 um 80 Prozent sinken soll, dann muss die Regierung das Sanieren und
Modernisieren noch attraktiver machen – und dafür mehr Geld in die Hand nehmen“, ist
Königsberger überzeugt. Wichtiger als eine „schwarze Null“ im Haushalt seien
Investitionen an der richtigen Stelle – wie beim klimagerechten Umbau von Häusern und
Wohnungen.