Preise bereiten Sorgen


Bauern und Bauern-Funktionäre beim beim Ernte-Pressegespräch

NEUMARKT. Wettereskapaden führen zu regional unterschiedlicher Ernte, hieß es vom Bauernverband. Die Erwartungen sind "durchschnittlich".

Mäßig warm, teils windig und auch unbeständig, so klang in diesem Jahr häufig die Wettervorhersage. „Für die Natur hat die warme Witterung mit häufigen Niederschlägen in den letzten Wochen in der Oberpfalz zu relativ guten Wachstumsbedingungen bei den verschiedenen Kulturen geführt. Teilweise sind jedoch große Schäden durch Sturm, Hagel und Starkregenereignisse entstanden“, sagt Bezirkspräsident Franz Kustner beim Ernte-Pressegespräch des Bayerischen Bauernverbandes im Bezirksverband Oberpfalz. Unterm Strich werde für Bayern eine durchschnittliche Ernte erwartet.


Insgesamt stehen in der Oberpfalz über 150.000 Hektar Getreide zur Ernte an. „Davon sind etwa zwei Drittel der Wintergerste bereits abgeerntet, als nächstes sind Sommergerste und Weizen an der Reihe“, so Kreisobmann Josef Wutz zum aktuellen Stand. „Für uns Landwirte war das Wetter 2016 im Großen und Ganzen nicht schlecht. Nur um jetzt die Ernte einfahren zu können, brauchen wir trockene Tage“, hieß es mit Blick auf den Himmel.

In manchen Gebieten führten die Unwetter und Sturzregen der letzten Wochen zu schweren Schäden auf Äckern, an Gebäuden und Wegen. Grundsätzlich wirken sich ausreichende Niederschläge eher positiv auf die Pflanzen aus, solange es nicht zu Abschwemmungen kommt oder das Wasser allzu lange auf dem Acker stehen bleibt.

Nicht das Wetter, ein anderes Problem beherrsche derzeit Bayerns Bauernhöfe, so Bezirkspräsident Kustner. Die seit Monaten andauernden niedrigen Preise treiben viele Bauernfamilien in Existenznöte. So erhalten Landwirte derzeit für einen Doppelzentner besten Weizen etwa 14 Euro. „Bei diesen Preisen können wir in vielen Bereichen nicht einmal kostendeckend arbeiten“, so Kustner weiter. Trotzdem erhält ein Landwirt von jeder Semmel durchschnittlich weniger als einen Cent, bei einem ein Kilo schweren Mischbrot gehen nur 14 Cent an den Bauern.

Damit seien vor allem die Familienbetriebe in Gefahr. Auf dieses Problem mache jetzt auch das „Bündnis für Bayern“, ein Zusammenschluss von Verbrauchern, Verbänden und Vermarktungsorganisationen aufmerksam. „Gemeinsam wollen wir möglichst viele Unterschriften für den Erhalt unserer regionalen Lebensmittelerzeugung sammeln“, sagte Bezirksbäuerin Stilla Klein.

Auf einem Getreidefeld wies BBV-Bezirkspräsident Franz Kustner darauf hin, dass Weizen das wichtigste Grundnahrungsmittel in Mitteleuropa sei. „Dass uns die kleinen Körner täglich ernähren, ist ein Wunder der Natur, und es steckt viel Arbeit darin“, so Kustner. Aus einem Quadratmeter Weizenfeld entstehen 750 Gramm Mehl oder 15 Semmeln.
21.07.16
Neumarkt: Preise bereiten Sorgen
Telefon Redaktion


Telefon Redaktion


neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
23. Jahrgang
Zur Titelseite neumarktonline
ISSN 1614-2853
23. Jahrgang
neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
18. Jahrgang