NEUMARKT. 680 Ferkel ohne Futter und einen Tropfen Wasser: die Autobahnpolizei stoppte bei Parsberg einen niederländischen Viehtransporter.
Die Tiere sollten von Thüringen nach Ungarn transportiert werden. Bei der Überprüfung stellte sich dann heraus, daß die beiden rumänischen Fahrer nicht nur weder Futter noch Wasser für die Tiere dabei hatten, sondern eine Versorgung mit Wasser offenbar auch überhaupt nicht vorgesehen war. Die dazu nötigen Schläuche hatten sie gar nicht dabei.
In Absprache mit dem Veterinäramt schickte die Autobahnpolizei den Tiertransport wieder zurück nach Thüringen. Doch kaum war die Polizei außer Sichtweite, fuhren die beiden Männer Richtung Ungarn weiter.
Der Tiertransport war am Montagnachmittag von Beamten der Autobahnpolizei Parsberg auf der Autobahn zwischen Parsberg und Beratzhausen gestoppt worden. Die beiden rumänischen Fahrer im Alter von 37 und 44 Jahren transportierten 680 Ferkel von Thüringen nach Ungarn. Die Transportzeit war mit 15,5 Stunden angegeben.
Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass die Wassertränkeanlage nicht in Betrieb war. Deshalb versuchte man, an einer Tankstelle in Parsberg den Wassertank zu füllen. Dabei stellte sich heraus, dass überhaupt kein Wasserschlauch mitgeführt wurde. Am Auflieger war ein gesonderter Anschluss zum Befüllen des Wassertanks angebracht.
Somit hatten die Fahrer wohl ohnehin nicht vor, die Tiere während des Transport mit Wasser zu versorgen, hieß es von der Polizei.
Vorgeschriebenes Futter war ebenfalls nicht vorhanden.
Schließlich konnte der Wassertank bei der Straßenmeisterei Parsberg gefüllt werden. Der dortige Straßenwärter konnte glücklicherweise einen entsprechenden Anschluss zum Befüllen des Tanks basteln. Die geladenen Ferkel waren darüber sichtlich dankbar und begannen sofort an den Tränkenippeln zu saugen, hieß es von den Autobahnpolizisten.
Nach Rücksprache mit dem zuständigem Veterinäramt wurde der Transport zurück zum Absender geschickt, um die Ferkel wieder zu entladen. Von den beiden Rumänen wurde ein dreistelliger Betrags für die zu erwartende Geldbuße abkassiert.
Wie sich im später herausstellte, kamen die Fahrer der Anordnung zum Abladen nicht nach: sie setzten vielmehr ihren Weg Richtung Ungarn fort. Für das Transportunternehmen kommt es jetzt ganz dick: der Firma droht nun die Entziehung der Zulassung.