In der Münsterkrippe wird die Flucht nach Ägypten gezeigt
NEUMARKT. Eine Familie im Nahen Osten auf der Flucht - das neueste Bild in der Ganzjahreskrippe des Neumarkter Münsters ist diesmal brandaktuell.
Seit Samstag ist die Heilige Familie nun auf der Flucht nach Ägypten, teilten die Veranwortlichen für die Krippe mit. Dieses gefährliche Schicksal teile sie auch 2017 wieder mit vielen tausend Flüchtenden aus dem nahen Osten.
Übers Jahr hinweg besuchen schätzungsweise 10.000 Interessierte aus Neumarkt und Umgebung - und zum Teil auch von weiter her - die wechselnden Darstellungen der Barocken Münsterkrippe.
Josef aus Nazareth nahm auf Anraten des Engels nach dem Besuch der weisen Könige aus dem Morgenland das Kinde und seine Mutter und brachte es in Sicherheit vor König Herodes. Mit einer ähnlichen Motivation sind seit 2016 viele tausend Eltern ebenfalls zum Teil mit kleinen Kindern unter Lebensgefahr nach Deutschland und auch nach Neumarkt gekommen, heißt es von den Krippen-Veranwortlichen.
Die Heilige Familie wird dabei vom Engel begleitet. In der Barocken Münsterkrippe tritt dieser Engel nicht mit Flügeln, sondern - wie im Barock üblich - als Herold in prunkvoller Kleidung auf.
Diese Szene ist nun bis Ende Februar im Münster zu sehen.
Die Anfänge der Krippe reichen bis ins Jahr 1622 zurück, als Jesuiten von Amberg kommend in Neumarkt wirkten. Dazu gehörten von Anfang an auch solche Krippenfiguren im "Jesuitenmaß", also etwa einen Meter groß.
Auge in Auge mit ihnen könne man die Faszination begreifen, die diese Krippen auch damals schon auf die Neumarkter ausgeübt haben müssen, hieß es. Ungewohnt für den modernen Betrachter sei die Kleidung. In der barocken Kleiderordnung stand einem Fürsten solche Kleidung zu, wie sie zum Beispiel Josef trägt, denn er war "aus dem Hause und Geschlechte Davids".