Ministerpräsident Seehofer inmitten von Vierbeinern
NEUMARKT. Zum fünften Mal sprach am Mittwoch Ministerpräsident Horst Seehofer beim größten Wintervolksfest Bayerns, dem Berchinger Roßmarkt.
Mehrere zehntausend Besucher waren dazu bei Minustemperaturen nach Berching gekommen. Die Hauptdarsteller waren aber wie immer die rund 120 Pferde, die mitten in der Stadt aufgetrieben wurden.
Bei seinem nächsten Besuch würde Seehofer den Rekord seines berühmten Vorgängers als Ministerpräsident brechen: Franz Josef Strauß war ebenfalls fünf Mal beim traditionellen Roßmarkt. Und Seehofer darf "gerne nächstes Jahr wiederkommen", sagte am Mittwoch der Berchinger Bürgermeister Ludwig Eisenreich.
Aus polizeilicher Sicht gab es bei der Großveranstaltung keine besonderen Vorkommnisse, bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber neumarktonline. Die Neumarkter Polizei schätzte, daß am Mittwoch rund 15.000 Besucher in Berching waren.
Obwohl vor wenigen Tagen bei den Gesprächen mit der Kanzlerin Einigkeit demonstriert wurde, sprach Seehofer am Mittwoch in Berching erneut von einer "Obergrenze" für Flüchtlinge, die bekanntlich von Merkel abgelehnt wird. Die Flüchtlinge in Deutschland sollten "mit uns leben - und nicht gegen uns", sagte Seehofer.
Amtsmüde als Ministerpräsident zeigte sich Seehofer nicht - im Gegenteil: ihm mache sein Amt "extrem viel Spaß" und er wolle weitermachen, wenn es die Gesundheit erlaube. Ganz nebenbei kündigte Seehofer eine Reise nach Moskau an - sie soll im März stattfinden.
An die 50 "Rosserer" fanden sich auch heuer mit ihren Pferden in Berching ein. Neben der Pferdeschau ist der Roßmarkt an diesem Tag auch der größte Kram- und Warenmarkt in Bayern, hieß es. Etwa 300 Fieranten bieten ihre Produkte feil. Weitgehend ausgefallen ist heuer allerdings der Kleintiermarkt mit Hühnern und Tauben - da schob die Stallpflicht wegen der Geflügelpest einen Riegel vor.
Nachdem die Pferde geschlossen auf den Marktplatz aufgetrieben und von den zahlreichen Besuchern gebührend bewundert wurden, begann dann die Kundgebung mit Ministerpräsident Horst Seehofer Söder als "Zugpferd".
Jeweils am Mittwoch nach Lichtmess werden traditionell in der 1100jährigen Stadt viele Pferde und Gespanne aufgetrieben und zur Schau gestellt.