Mittelfeld nicht genug


Kinder in einem Neumarkter Kindergarten
Foto: Archiv
NEUMARKT. Nur etwa 87 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren werden in der Stadt Neumarkt in Kindergärten oder -horten betreut.

Damit liegt die Stadt nur im Mittelfeld des Landkreises. Jetzt schlug die SPD Alarm und spricht als "Ultima Ratio" sogar von einem städtischen Kindergarten.

Der Elternbeirat des Kindergartens St. Johannes sei an die SPD-Stadträte herangetreten: in der Bräugasse seien für das neue Kindergartenjahr 37 Anmeldungen eingegangen, die nicht befriedigt werden können, hieß es. In der Stadt Neumarkt seien Krippen und Kindergartenplätze sehr stark nachgefragt.


In einem Antrag an den Stadtrat fordert die SPD-Fraktion jetzt umgehend eine qualifizierte Elternbefragung zum Bedarf der Betreuung in Krippen und Kindergärten. Zudem müsse die Stadt schon jetzt basierend auf den jetzt vorhandenen Zahlen den Bedarf für weitere Kindergarten-und Kinderkrippenplätze anerkennen, um die Nachfrage zu Beginn des neuen Kindergartenjahres 2017/2018 zu decken, heißt es in dem Schreiben an OB Thomas Thumann weiter.

Und schließlich sollte die Stadt in Verhandlungen mit der Pfarrei St. Johannes treten, um eine unbürokratische, schnelle Erweiterung um eine weitere Gruppe zu ermöglichen Natürlich müsse die Stadt auch mit allen anderen Trägern Kontakt aufnehmen, um die Bereitschaft einer Erweiterung zu besprechen, "Ultima Ratio" wäre es, wenn die Stadt als Träger eine eigene Kindertagesstätte errichtet und betreibt.

Die hohe Anzahl von Kindergarten-Anmeldungen sei laut Pfarrer Winner und dem Elternbeirat der Tatsache geschuldet, dass im Altstadtbereich viele kinderreiche Familien leben. Hinzu kommen aktuell die Kinder von Asylbewerbern, die in Unterkünften rund um die Altstadt leben.

Nach der Jugendhilfeplanung des Landkreises liegt in der Stadt Neumarkt die Quote der betreuten drei- bis sechsjährigen Kinder bei 87 Prozent. "Im Vergleich zu den übrigen Gemeinden liegen wir nur im Mittelfeld", hieß es von der SPD. Nachdem diese Zahl in den vergangenen Jahren konstant war, seien offensichtlich keine weiteren Anstrengungen bezüglich der Anerkennung neuer Gruppen unternommen werden.

Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr haben bekanntlich einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung. Hierzu gehöre nach Ansicht der Genossen auch, dass diese Förderung möglichst in der Nähe des Wohnortes zu erfolgen hat.

Die Kommunen sind für die rechtzeitige Bereitstellung und den Betrieb von Plätzen und Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege zuständig. Sie tragen die Planungs- und davon abgeleitet auch die Finanzierungsverantwortung für die hierzu erforderlichen Betreuungsangebote.

"Wir möchten, dass Neumarkt als familienfreundliche Stadt die Nummer Eins unter den Landkreiskommunen wird; Mittelfeld ist zu wenig und deshalb müssen wir jetzt handeln", heißt es in dem Schreiben an OB Thumann.

Nicht vergessen dürfe man, daß die Stadt im Wettbewerb um junge Familien stehe. Ein gutes Kinderbetreuungsangebot sei ein gewichtiger Standortfaktor geworden. Die heimische Wirtschaft suche gut ausgebildete Frauen und Männer.
19.02.17
Neumarkt: Mittelfeld nicht genug
Telefon Redaktion


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