Kein "ungezügeltes Wachstum"


Der Marktgemeinderat traf sich zu einer Klausurtagung

NEUMARKT. Die Baulandpolitik stand auf der Tagesordnung einer Klausurtagung des Marktgemeinderates der flächenmäßig kleinsten Landkreis-Gemeinde Postbauer-Heng.

Am Freitag und Samstag tagten die Markträte unter der Leitung von Bürgermeister Horst Kratzer, Geschäftsleiter Peter Himml und Kämmerer Florian Beyer in Leising bei Beilngries.

Neben der Baulandpolitikstnaden auch der Haushalt 2017 sowie soziale Themen auf der Tagesordnung. Die Ausgangslage für Postbauer-Geng sei sehr gut, hieß es. Die attraktive Lage in der Metropolregion, der S-Bahnanschlusses und das überdurchschnittliche Angebot an Ärzten und weiterer wichtiger Versorgungseinrichtungen bewirke seit Jahren eine sehr starke Nachfrage auf dem gesamten Immobilienmarkt.


Zwar werden aktuell wieder neue Gebiete erschlossen, doch die Zahl der Bewerber übersteige die der Nachfragenden mehrfach. Nun stehen größere Flächen mit über drei Hektar in der Diskussion, die zwar sehr günstig und zentral liegen, auch verfügbar wären, doch im Fall der Gesamtbebauung ein zu starkes Wachstum in zu kurzer Zeit bedeuten würde und zudem auch verkehrstechnisch nicht einfach zu lösen seien.

Um mehr über den tatsächlichen Bedarf und Prognosen für die nächsten 15 \u2013 20 Jahre zu erfahren, hat Postbauer-Heng ein Gutachten bei einem Münchner Büro in Auftrag gegeben, das nun die Projektleiterin dem Gremium vorstellte.

Dabei wurden auch Bereiche, wie die Entwicklung der Haushaltsgrößen, der unterschiedlichen Nachfrage nach Wohnungen oder Bauplätzen für Einfamilienhäuser oder auch Zuzugsentwicklungen aus der gesamten Region beleuchtet. Die berechneten Prognosen und in der Diskussion entstandenen Rahmendaten werden nun in einer weiteren Beratungssitzung vertieft, hieß es. Über dem Ganzen stehe der Auftrag, die bauliche Entwicklung zu steuern und zu kontrollieren und vor allem ein ungezügeltes Wachstum zu verhindern. Der örtliche und zum Teil auch regionale Bedarf soll zwar gedeckt werden, aber auch im Hinblick auf die kommunalen Infrastrukturen Kläranlage, Wassernetz oder Kitas gelte es Maß zu halten. Gerade in Postbauer-Heng mit der kleinsten Gemeindefläche aller 19 Landkreiskommunen - nur 25 Quadratkilometer - sei Bauland nicht unendlich verfügbar.

Die mittlerweile in der Baugenehmigung befindlichen etwa 60 Wohnungen würden sicherlich den momentanen Bedarf decken und hier sei es gelungen, Baulücken zu schließen und nicht weitere landwirtschaftliche Flächen zu versiegeln. Der Trend der Bürger, im Alter rechtzeitig die Weichen zu stellen, weg vom großen und nicht barrierefreien Wohnhaus mit arbeitsintensiven Gärten hin zur attraktiven Wohnung sei klar erkennbar. Alle Fraktionen sahen hier einen deutlichen Auftrag, dass Bürger aus der Gemeinde nicht deswegen wegziehen müssen, sondern in "ihrer lebenswerten Gemeinde" bleiben können.

Dipl. Soz. Sabine Niedermeier stellte dann ein aktuelles Förderprogramm für die Errichtung mehrerer sogenannter Familienstützpunkte in Gemeinden vor. Postbauer-Heng sei hier mit der jüngsten Untersuchung bei der Familienbetreuung sehr positiv aufgefallen und würde sich aus ihrer Sicht sehr für das Modellprojekt eignen. Ziel sei es, vor Ort eine fachliche Beratungs- und Betreuungsstelle einzurichten. Der Marktgemeinderat will sich noch näher mit diesem Angebot befassen.

Der Haushalt wurde bereits in einer Sondersitzung im Detail beraten und vorgestellt und soll in der Märzsitzung verabschiedet werden. Die notwendige Erweiterung des Feuerwehrhauses Pavelsbach wurde mit mehreren varianten nochmals beraten. Die feuerwehrtechnische Notwendigkeit steht dabei außer Zweifel. Nach 25 Jahren hätten sich Technik und Vorschriften massiv verändert, so dass der zusätzliche Platzbedarf absolut plausibel sei. Es gehe nun nur mehr um die planerische und gestalterisches Umsetzung. 2017 soll die Planung abgeschlossen werden. 2018 soll die Baumaßnahem umgesetzt werden.
19.02.17
Neumarkt: Kein "ungezügeltes Wachstum"
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