Schlägereien und Schluckspechte

NEUMARKT. Die in früheren Jahren gefürchtete Nacht nach dem Chinesenfasching lief heuer aus Polizeisicht "einigermaßen zufriedenstellend" ab.

Die ausgelassene Stimmung der feiernden "Chinesen" bereitete den eingesetzten Polizeibeamten viel Arbeit, allerdings blieben schwerwiegende Sicherheitsstörungen aus. Wie der Chef der einsatzführenden Parsberger Polizei, Erster Polizeihauptkommissar Peter Gotteswinter, am Tag nach dem Chinesenfasching sagte, habe man sich "entsprechend der aktuellen, allgemeinen Situation natürlich vorbereitet".

Zu denken gab allerdings der Alkoholwert eines 17jährigen Jugendlichen, der nach einem Streit von der Polizei zum Alko-Test gebeten wurde: trotz sagenhafter 3,15 Promille war der Nachwuchs-Schluckspecht noch einigermaßen ansprechbar.


Die Veranstaltung war heuer außergewöhnlich gut besucht, wozu sicher auch die milde Witterung beigetragen hat, hieß es von der Polizei. Mehr Besucher bedeuten aber natürlich auch mehr Einsätze, Vorfälle und ein Mehr an registrierten Delikten.

Der „Faschingszug“ am Nachmittag verlief in gewohnt geordneten Bahnen. Das bewährte Einsatzkonzept von Polizei, Feuerwehr, Stadtverwaltung und Sicherheitsdienst ging auf und sorgte für einen nahezu reibungslosen Ablauf. Die geschätzten etwa 16.000 Faschingsbesucher konnten ausgelassen feiern, wenngleich der Stadtbereich samt Umfeld "restlos zugeparkt" war.

Bereits ab den Mittagstunden wurde von den Sicherheitskräften an den Zugängen zur Innenstadt gemäß der geltenden Stadtsatzung mitgebrachte Glasbehälter, vor allem Bier- und Schnapsflaschen, „abgefischt“ und entsorgt.

Zusammen mit einer starken Präsenz von Fußstreifen der Polizeieinheiten gelang es, den stark bevölkerten Innenstadtbereich relativ friedlich zu gestalten, obwohl so manche Faschingsgänger natürlich gar nicht begeistert waren, weil sie nicht in eines der restlos überfüllten Lokal gelangen konnten. Insbesondere vor der zu später Stunde extrem gut besuchten Veranstaltungshalle am Espanweg kam es immer wieder zu kritischen Situationen durch einlassbegehrende Pulks von vielfach alkoholisierten jungen Leuten.

Erkennbar weniger Scherben auf den Straßen und gut gefüllte Abfallbehältnisse waren das Ergebnis der Bemühungen von Stadt, Sicherheitsdienst und Polizei, hieß es.

Die Polizei kritisierte allerdings, daß immer noch eine ganze Reihe von uneinsichtigen Besuchern, Lokal- und Standbetreibern und auch Faschingszugteilnehmern das geltende Glasverbot ignorierten und damit neben Abfall auch für Gefahrenstellen auf den Verkehrsflächen sorgten.

Die gefürchtete Feier am Abend startete mit einer rasant zunehmenden Alkoholisierung der Feiernden, was wiederum bereits ab den frühen Abendstunden den Rettungskräften eine Menge Arbeit bescherte. Insgesamt wurden bei 19 Einsätzen Sturz- und sonstige Verletzungen sowie zumeist „sinnlos“ Betrunkene versorgt. Eklatant sind die bei dokumentierten Vorfällen gemessenen Alkoholwerte: Spitzenreiter war ein 17jähriger Jugendlicher, bei dem nach einem massiven Streit von der Polizei 3,16 Promille festgestellt wurden, wobei der junge Mann aber noch ganz ordentlich ansprechbar war.

Ein Blick in die Liste der Polizei-Einsätze: Erfreulicherweise kam es zu keinen alkoholbedingten Verkehrsunfällen, hieß es von deR Polizei.

Die einsatzleitende Polizeiinspektion Parsberg wurde abwechselnd von Dienstkräften des Einsatzzuges aus Schwabach, vom Einsatzzug Regensburg und einer Militärpolizeistreife der US-Armee unterstützt.
24.02.17
Neumarkt: Schlägereien und Schluckspechte
Telefon Redaktion


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