NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt sucht einen neuen ehrenamtlichen Wanderwegemeister: Nach vielen Jahren hört Michael Platzer aus Altersgründen auf.
Die Stadt Neumarkt weist mit etwa 500 Kilometern Länge ein hervorragendes Wanderwegenetz auf. Leuchtturm und Aushängeschild ist dabei sicher die „Zeugenbergrunde“, die vor fast zehn Jahren erstmalig mit dem Zertifikat als Qualitätsweg des Deutschen Wanderverbandes ausgezeichnet wurde und die inzwischen sogar international gewürdigt wurde, als dem Weg im Jahre 2015 die Auszeichnung „Leading Quality Trail“ verliehen worden ist.
Seither gehört dieser 48,3 Kilometer lange Rundwanderweg um die Pfalzgrafenstadt zur „Champions League der europäischen Wanderwege“ als „Best of Europe“. Lokal hat das Amt für Touristik in den letzten Jahren insgesamt sechs weitere Wanderflyer erstellt und die Infrastruktur dieser Wege, was Beschilderung und Markierung betrifft, ist bestens in Schuss. Die Palette reicht vom einfachen Spaziergang wie dem „Kreuz- und Marterlweg“ in der Hasenheide über den interessanten „4-Elemente-Weg“ bis hin zur „Mariahilfberg-Schlaufe“ mit kirchlichem Bezug.
Wesentlich zum guten Zustand, aber auch zum Entstehen dieser Wege hat Michael Platzer beigetragen, der sich acht Jahre lang unermüdlich und ehrenamtlich um die Neumarkter Wanderwege gekümmert hat und der nun aus Altersgründen diese Aufgabe abgeben wird. Die Stadt sucht daher einen Nachfolger für diese ehrenamtliche Aufgabe. Interessenten, die sich gerne in der Natur aufhalten und ihr Engagement in die Neumarkter Wanderwege einbringen wollen, können sich im Amt für Touristik bei Rainer Seitz unter Telefon 09181/255-127 oder bei Andreas Schettler vom Fränkischen Albverein unter Telefon 0172/8523946 melden.
Oberbürgermeister Thomas Thumann dankte Michael Platzer für dessen langjähriges und vorbildliches ehrenamtliches Engagement. Platzer hat dafür von der Stadt und der Freiwilligen Agentur Neumarkt 2011 die Würdigung als „Stiller Held“ erhalten. Zudem ist er Träger der Medaille um Verdienste für die bayerische Gastlichkeit.
Die Arbeiten Platzers an den Wanderwegen reichten vom Markieren und Beschildern über das Ausbuschen und die Gespräche mit Waldbesitzern bis hin zur Findung und Umsetzung neuer Ideen. Ohne ihn würde sich der „Judenweg“ von Neumarkt bis Sulzbürg wahrscheinlich bis heute noch im Dornröschenschlaf befinden, hieß es. Auch den „Kreuz- und Marterlweg“ habe Platzer mit seiner Begeisterung zusammen mit Karl Hofbauer und Martin Engel entwickelt. Und der sogenannte „Goaßnicklsteig“ sowie der „Dr.-Koch-Steig“ wären wahrscheinlich ohne Michael Platzer nicht mehr existent pder nicht wieder zu neuem Leben erweckt worden.
Auch die gute Beschilderung des Nordic Walking-Parcours im Lengenbachtal mit den drei verschiedenen Routen war Teil seines Arbeitsgebietes gewesen und auch im Winter war Platzer ebenfalls im Lengenbachtal unterwegs, um den Langläufern den richtigen Weg zu weisen. Jetzt möchte Platzer mit knapp 80 Jahren ruhiger treten und beendet seine umfangreichen Dienste zum Wohle der Stadt Neumarkt.