Nierenerkrankungen vorbeugen

NEUMARKT. Zwei Mediziner des KfH-Nierenzentrums Neumarkt erinnern an den Weltnierentag am 9. März unter dem Motto „Nierenerkrankung und Übergewicht“.


Dr. med. Josef Wopperer
Etwa 100.000 Menschen leiden in Deutschland an einem chronischen Nierenversagen, das heißt sie sind auf eine Nierenersatztherapie (Dialyse oder Nierentransplantation) angewiesen, weil ihre Nieren nicht mehr ausreichend arbeiten. Zu den häufigsten Ursachen für chronische Nierenerkrankungen gehören Bluthochdruck und Diabetes. Beide Erkrankungen schädigen die Gefäße und damit auch die Kleinstgefäße in den Nieren, die dann ihre Filterfunktion nicht mehr in ausreichendem Maße ausüben können. Übergewicht wiederum ist nicht selten der Grund für Bluthochdruck und Diabetes, weil es unter anderem das Herz und den Stoffwechsel belastet. Es kann aber auch direkt die Nieren schädigen.

Eine gesunde Ernährung spiele also für gesunde Nieren eine wichtige Rolle, so Dr. med. Josef Wopperer, leitender Arzt des KfH-Nierenzentrums Neumarkt. „Aber auch Patienten, deren Nieren bereits geschädigt sind, können mit der richtigen Ernährung den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und dadurch mehr Lebensqualität gewinnen“, sagt Wopperer. Zum Beispiel könne eine auf die Nierenerkrankung abgestimmte Ernährung dabei helfen, das Fortschreiten einer Nierenschwäche zu verlangsamen und ein Nierenversagen so lange wie möglich hinauszuzögern.


Es gäbe allerdings keine einheitliche Diät für nierenkranke Patienten, da sich die richtige Ernährung am Stadium der Nierenschwäche orientieren müsse. „Bei Patienten, die bereits dialysepflichtig sind, gilt es zum Beispiel, den Körper nicht durch zu viel Kalium, Phosphat oder Salz zu belasten und auf der anderen Seite einem Mangel an Eiweiß und wichtigen Nährstoffen vorzubeugen, um Folgeerkrankungen zu verhindern“, ergänzt Dr. med. Randolf Seitz, ebenfalls Nephrologe im KfH-Nierenzentrum Neumarkt. „Wir bieten unseren Patienten eine individuelle Unterstützung durch ausgebildete Ernährungsberater an, um eine Anpassung der Lebensmittel an die Nierenerkrankung zu erleichtern“, berichtet Wopperer. „Auf genussvolles Essen muss dabei aber kein Patient verzichten.“

Hintergründe und praktische Tipps zur Ernährung für nierenkranke Patienten finden sich in der Ausgabe 3-2016 des Patientenmagazin KfH-aspekte (PDF, 6,9 MB) sowie in der KfH-Broschüre „Salz. Bewusst ernähren“ (PDF, 1,8 MB).

Im KfH-Nierenzentrum Neumarkt werden nierenkranke Patienten mit der Dialyse behandelt. Darüber hinaus werden in der nephrologischen Sprechstunde die Diagnostik und Therapie chronischer Nierenerkrankungen, das frühzeitige Erkennen von Risikofaktoren sowie die Versorgung der Patienten vor und nach einer Nierentransplantation sichergestellt.
03.03.17
Neumarkt: Nierenerkrankungen vorbeugen
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