NEUMARKT. Die Pfleiderer-Gruppe hat in Polen vorläufige Geschäftszahlen für das Jahr 2016 veröffentlicht.
Im vergangenen Jahr belief sich der konsolidierte Konzernumsatz auf etwa 960 Millionen Euro. Der Umsatzrückgang um 2,4 Prozent im Vergleich zu 2015 wurde durch niedrigere Verkaufspreise und durch einen negativen Wechselkurseffekt beeinflusst.
Der Umsatz des Segments Westeuropa belief sich auf rund 659 Millionen Euro und wurde primär durch höhere Absatzvolumina und durch einen steigenden Absatz von höherwertigen Produkten angetrieben. Der Umsatz im Segment Osteuropa erreichte etwa 339 Millionen Euro. Der Rückgang um 9,4 Prozent im Vergleich zu 2015 ist vor allem auf rückläufige Erlöse des MDF-Werkes Grajewo, gesunkene Verkaufspreise in Polen wegen niedrigerer Rohstoffpreise und auf einen negativen Wechselkurseffekt zurückzuführen.
Im Jahr 2016 betrug der Rohertrag der Pfleiderer Group rund 252 Millionen Euro (bereinigt um Effekte aus der Kaufpreisallokation von etwa 29 Millionen Euro aufgrund des Re-IPO und Änderungen in der Organisationsstruktur) und war um 3,4 Prozent höher als im Vorjahr. Das nachhaltige EBITDA der Gruppe belief sich auf rund 149 Millionen Euro, was einem Wachstum um 12,5 Prozent zum Vorjahr entspricht. Die Marge auf Basis des nachhaltigen EBITDA erreichte circa 15,5 Prozent des Umsatzes im Vergleich zu 13,4 Prozent im Jahr 2015.
Die Verbesserung des Konzernergebnisses wurde durch einen höheren Anteil von höherwertigen Produkten, Synergien aus der Integration der Geschäftssegmente der Gruppe sowie durch erfolgreiche Effizienzprogramme und operative Verbesserungen bewirkt, hieß es. Die Rohstoffpreise hatten ebenfalls eine positive Auswirkung auf die Ertragslage.
Die Geschäftszahlen würden zeigen, dass die Finanzlage der Gruppe sehr gut ist und dass sich die Konzentration auf eine Premiumstrategie in höherwertigen Produktsegmenten positiv auf Ergebnisse und Margen auswirkt, sagte Noch-Vorstands-Chef Michael Wolff, der bekanntlich zum 1. Juli seinen Posten verlassen wird (wir berichteten).
Im Jahr 2016 schloss die Pfleiderer Group erfolgreich die Umstrukturierung der Gruppe ab. Als Ergebnis der Fusion der ost- und westeuropäischen Segmente entstand nach eigenen Angaben sowohl eine führende polnische Gesellschaft als auch Europas führender Hersteller von Holzwerkstoffprodukten.
Im letzten Jahr stärkte die Gruppe ihre Investitionsfähigkeit, was sich in Investitionen in Höhe von 52 Millionen Euro widerspiegele. Die Umsetzung strategischer Projekte wie das 4-Pack-Projekt in Grajewo, die neue Arbeitsplattenlinie und Dynasteam in Wieruszów, die neue Schleifstraße im größten Spanplatten-Produktionswerk in Neumarkt sowie operative Effizienzsteigerungen, verbesserten insgesamt Pfleiderers Wettbewerbsfähigkeit in den Märkten.
Im vergangenen Jahr wurde der Name der Gesellschaft geändert: Aus der Pfleiderer Grajewo S.A. wurde die Pfleiderer Group S.A.. Der neue Name spiegele die internationale Ausrichtung der Gruppe wider. Gleichzeitig verlegte die Gesellschaft ihren Sitz von Grajewo nach Wroclaw. Strategische Veränderungen in der Gruppenstruktur sollen zur Verbesserung der Managementeffizienz führen. Im Jahr 2016 zahlte die Gesellschaft – erstmals seit 2008 - eine Dividende und schüttete 64,70 Millionen polnische Zloty an die Aktionäre aus.
Im Januar 2017 präsentierte Pfleiderer auf der Fachmesse BAU in München zum ersten Mal eine konzernweite Kollektion unter dem Motto „Inspirations close to you”.