NEUMARKT. Nach vier Betriebsjahren zeigten sich Beirat und Gesellschafter mit dem Windenergieprojekt bei Ernersdorf sehr zufrieden.
Bei der vierten
Gesellschafterversammlung seit Inbetriebnahme der Bürgerwindanlage bei Ernersdorf war die Stimmung
"mehr als positiv", nicht zuletzt deshalb, weil im
vierten Jahr in Folge die Ausschüttung im Vergleich zur Prognose deutlich überschritten werden
konnte.
Dies ist laut Beiratsvorsitzendem Siegfried Maier
nicht nur auf die sehr guten Windverhältnisse am Anlagenstandort zurückzuführen, sondern auch
auf das besondere Engagement aller Projektbeteiligten und die konservative Kalkulation des
Gesamtprojekts, was sich jetzt im besonderen Maße trotz einem windschwächeren Jahr auszahlte.
2016 produzierte die Windenergieanlage etwa 7 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom
für etwa 2000 Haushalte. Damit wurden rein rechnerisch etwa 3750 Tonnen des Treibhausgases CO2 eingespart. Dies sei ein kleiner aber vorbildlicher Beitrag der Bürger der Region zur
Energiewende und zum Klimaschutz, hieß es.
Jährlich fließen etwa 600.000 Euro Umsatzerlöse in die Region, die unter anderem als Zins und Tilgung
bei den örtlich Kreditinstituten landen, so der Beirat. Neben den jährlichen
Ausschüttungen an die Gesellschafter fließe der restliche Teil für die Organisation des laufenden
Betriebs an Dienstleistungsunternehmen in der Region.
Aus Sicht der Beiräte würde man sich noch mehr solcher Erfolgsprojekte in Bürgerhand wünschen.
Doch derzeit macht die von Horst Seehofer erdachte 10H-Regelung bei der Entwicklung neuer
Projekte das Leben schwer. So müssen die Gemeinden für jedes Windrad das näher als 2000 Meter an
die Wohnbebauung heranrückt, einen Bebauungsplan aufstellen, um die Planung zu ermöglichen.
Laut den Beiräten der Bürgerwindenergie Ernersdorf-Berching wären weitere Windräder nach dem
bereits mehrfach umgesetzten "Echten Bürgermodell" auch in Berching durchaus noch möglich.
Die Stadt Berching könnte auch in "Zeiten von 10H" mit gutem Beispiel vorangehen, um weitere
solcher Windenergieprojekte für die Bürger realisieren zu können, hieß es von Beirats und Gesellschaftern der "Bürgerwindenergie Ernersdorf Berching". Die Verantwortung über den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien liege in
den Händen der Gemeinden, sagte Geschäftsführer Erich Wust. Sie könnten über Bebauungspläne den Weg für neue
Windenergiestandorte frei machen.