NEUMARKT. Die offenbar ernst gemeinten Pläne einiger Pater, die Stadt Neumarkt der Heiligen Maria zu weihen, kommt nicht bei allen Stadträten gut an.
Da würde man schon gerne vorher gefragt werden, "bevor man heilig gesprochen wird", entrüstete sich SPD-Stadtrat Karlheinz Brandenburger in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend.
Der Hintergrund: Pater am Mariahilfberg hatten offenbar die Absicht geäußert, die ganze Stadt Neumarkt der Gottesmutter zu weihen. "Die können ihre Kirche widmen, wem sie wollen", meinte Brandenburger, aber über die Stadt Neumarkt entscheidet immer noch der Stadtrat.
Auch FDP-Stadträtin Helga Hoerkins war alles andere als angetan: "In Neumarkt gibt es auch noch andere Konfessionen und Religionen", meinte sie. Da könnten die Pater nicht einfach über alles hinweg entscheiden.
Die anderen Stadträte waren ebenfalls nicht von den Stühlen gerissen, nur CSU-Stadtrat Helmut Jawurek wandte zaghaft ein, daß ja auch der Freistaat Bayern die "Patrona Bavariae", die Gottesmutter als Schutzheilige habe ("da kommt die Mariensäule in München her").
Einen Antrag an den Oberbürgermeister, er solle sich offiziell gegen die Anmaßung der Geistlichen aussprechen, wies der Stadtchef zurück. Wenn er auf jede Meldung reagieren müßte, "dann hätte ich viel zu tun", meinte OB Thumann.