In der Münsterkrippe ist die "Hochzeit zu Kana" zu sehen
NEUMARKT. Neue "Vorstellung" in der Neumarkter Münsterkrippe: dort ist seit Montag und noch bis Ende Mai die "Hochzeit zu Kana" zu sehen.
Eigentlich fällt die Hochzeit zu Kana im Kirchenjahr auf den zwei Sonntag nach Epiphanie (Dreikönig). Im Münster wird die Szene aber im Mai gezeigt, weil traditionell viele Paare im Mai im Münster heiraten. Schließlich seien Krippen - Weihnachtskrippen wie Jahreskrippen - ein Instrument zur Verkündigung des Evangeliums.
Mit dieser Intention brachten wohl auch die Jesuiten die Krippe an alle Orten, an denen sie im Laufe der Gegenreformation tätig waren. So kamen sie 1621 auch nach Neumarkt. Ihre Krippe führten sie hier 1622 ein.
Im Jahr
2006 tauchten 21 Köpfe wieder auf, von denen viele für 80 bis 100 Zentimeter große Figuren gedacht sind, das sogenannte "Jesuitenmaß". Es trägt diesen Namen, weil das die übliche Größe für die Krippenfiguren der Jesuiten war. Einige Köpfe zeigen noch Nagellöcher für Perücken.
Das Brautpaar ist in der Münsterkrippe noch nicht zu sehen, denn eine Figur, die als junge Frau und Braut auftreten kann, ist zur Zeit erst in Arbeit. Deshalb findet die eigentliche Hochzeit - nur für die Fantasie des Betrachters sichtbar - in einem Anbau statt. Dort tanzt die Hochzeitsgesellschaft wohl gerade, während Jesus - und das zeigt das neue Krippenbild - sein erstes Wunder wirkt: Die Verwandlung von Wasser in Wein.
Der Evangelist Johannes ist übrigens auch in der Münsterkrippe zu sehen. Seine Schreibtäfelchen hat er immer bei sich, um sich Notizen zu machen.