Zentrale Aufbereitung gefordert

NEUMARKT. Der Bund Naturschutz fordert für die Stadt Neumarkt weiterhin eine zentrale Wasseraufbereitung. Einzelanlagen wären viel zu teuer.

Die beim Wasser aus der Laaber-Naab-Quelle ständig nötigen Entkalkungen von Wasserkocher und Kaffeemaschinen würden bei kleinen Anlagen in den einzelnen Haushalten deutlich mehr Energie als in einer zentralen Anlage brauchen.

Der Bund Naturschutz habe bereits bei Beginn der Umstellung der Wasserversorgung auf zwei große Standbeine eine Wasseraufbereitung gefordert, hieß es. Damals wurden sehr leistungsstarke Systeme übrigens deutlich günstiger gehandelt als dies derzeit der Fall sei. Allerdings seien die Kosten nicht das entscheidende Kriterium, heißt es in einer Stellungnahme der Naturschützer. Und langfristig sei eine zentrale Aufbereitung allemal die günstigere Variante.


Wenn sich die Stadt Neumarkt immer wieder als klimafreundliche Kommune und Stadt der Nachhaltigkeit feiern lässt, dann kann sie nur den Weg zu einer zentralen Wasserenthärtung gehen, sagte Alfons Greiner von der Ortsgruppe Neumarkt. Für den Einzelhaushalt koste eine Anlage etwa 4000 Euro, bei 1000 Anlagen würden also 4 Millionen fällig - mehr als alle bislang genannten Summen für eine zentrale Anlage.

Und diese 1000 Anlagen würden viel mehr Rohstoffe als eine große verbrauchen, einen wesentlich höheren Energieaufwand bedeuten und der Chemieeinsatz für den Betrieb und die Instandhaltung wäre ebenfalls deutlich höher. Dies allein bedeute für eine Stadt, die sich für Nachhaltigkeit engagiert, dass sie umgehend handeln sollte. Und die Stadt brauche deutlich mehr als nur tausend Anlagen.

Die Stadtwerke führten die Empfehlung des Technologie-Zentrum Wasser (TZW) ins Feld, dass eine solche Anlage nicht notwendig sei. Die Naturschützer kritisieren, daß diese Aussagen, Empfehlungen und Erkenntnisse nur einem kleinen Kreis und nicht der gesamten Neumarkter Öffentlichkeit mitgeteilt werden.

Das Trinkwasser aus der Miss und dem dazugehörigen Einzugsgebiet sei bisher "ein Geschenk für die Neumarkter Bürger" gewesen. Wegen der Aktivitäten im erweiterten Gewinnungsgebiet sei nach Aussagen von Fachleute der Fortbestand dieser Wasserreserven nicht mehr gesichert. "Die Verhinderung weiterer Eingriffe wurde bislang leider nicht angegangen", sagte Greiner.

"Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen vor lauter Freude, dass die Trinkwasserversorgung derzeit gelöst ist, nicht verkennen, dass neue Herausforderungen auf die Stadt zukommen und Probleme am besten schon im Ansatz angegangen werden", heißt es weiter.

Der Bund Naturschutz plädierte an alle Stadträte, "die Bürgerwünsche ernst zu nehmen" und Entscheidungen zu treffen, "die auch dem kritischen Hinterfragen unserer Enkel standhalten können".
13.08.17
Neumarkt: Zentrale Aufbereitung gefordert
Telefon Redaktion


Telefon Redaktion


neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
23. Jahrgang
Zur Titelseite neumarktonline
ISSN 1614-2853
23. Jahrgang
neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
18. Jahrgang